(Eine Internet-Recherche mit verschiedenen Auszügen, Zusammenfassungen, Ergänzungen und Bearbeitungen. Alle näheren Angaben am Schluss.)
Zitat Arnold Zweig (1887 – 1968):
Diese Sprache, in der Luther donnerte und Heine kämpfte, Goethe bildete und Schiller hingerissen lehrte, die mit Schopenhauers Groll ebenso stark, wie lind mit Kellers Helligkeit tönte, sich in Nietzsche zur stählernen Härte und Melodie steigerte, und in Kleist grausam und hiebhaft wie das Leben des Genies sich krampfte, mit Jean Paul die grenzenlose Phantasie und Heiterkeit der zarten Enge wie mit Lessing die bebende Klarheit der geistigen Leidenschaft offenbarte: Diese Sprache, die heute und für immer von Dichtern und Künstlern getragen wird, weil in der menschlichen Seele immer Erhabenheiten und Zärtlichkeiten drängen werden, die so nur auf deutsch sich kundtun werden.
Deutsche Sprache – meine ich – ist aber auch wunderlich, logisch und unlogisch, unverständlich, sonderbar, immer vielfältig, sehr bildhaft, lustig und unglaublich!
Zitat Friedrich von Logau (1604 – 1655):
Kann die deutsche Sprache schnauben,
schnarren, poltern, donnern, krachen,
kann sie doch auch spielen, scherzen,
lieben, kosen, tändeln, lachen.
Also, sprechen wir in dieser Covid-19-Pandemie-Literaturfreunde-Pause ein wenig (jedoch mit viel interessanter, heiterer Info) über unsere Deutsche Sprache:
Aus 26 Buchstaben und 3 Umlauten (äöü) können 23 Millionen Wörter gebildet werden. (www.deutschland.d)
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Wie viele Menschen weltweit sprechen Deutsch?
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Wo wird Deutsch gesprochen?
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Woher kommt sie eigentlich, wie entstand sie die deutsche Sprache?
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Vom Germanischen zum Hochdeutsch, zur Dichtersprache, und Jetztzeit.
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Welche Bedeutung hat Deutsch heute in der internationalen Wirtschaft und Wissenschaft?
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Veränderungen und Entwicklung des Wortschatzes.
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Oft geschmähte Anglizismen und ist das Denglisch nur eine Zeiterscheinung? War früher das Deutsch besser?
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Ist „Reinerhaltung“ der Sprache notwendig?
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Deutsche Sprache schwere Sprache.
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Oma und Opas Worte schon vergessen?
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Unsere heutige Jugendsprache – staunen Sie.
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Zur allgemeinen Freude viel Paradoxes.
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Schimpfwörter – darüber spricht man nicht? Von wegen.
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7.798.407.840 Menschen leben auf der Erde,von Deutsche Stiftung Weltbevölkerung (10. Juli 2020.)
Einwohnerzahl Deutschlands sind 83,1 Millionen, www.destatis.de (30. Juni 2020).
Durch modernes Sprachforschen zählt man etwa 7000 Sprachen, die vielen Dialekte nicht mit eingerechnet! Verstecken sich etwa – neben den bekannten – die restlichen der 7000 Sprachen, aber wo?
Noch heute werden diese Jahrhunderte-alten Sprachen noch oft gesprochen, wenn auch nur von wenigen Sprechern: Zum Beispiel Pemón, eine karibische Indianersprache, die neben Spanisch und Portugiesisch in Venezuela,Brasilien und Guyana von circa 30.000 Menschen gesprochen wird. Im Nordosten Russlands Tschuktschisch, eine altsibirische Sprache, die von 500 Muttersprachlern benutzt wird. Oder auch Ainu, die Sprache der Ureinwohner Nordjapans, die mittlerweile nur noch knapp zehn Mutter-sprachler zählt. Die meisten dieser Sprachen werden in den nächsten Jahrhunderten aussterben.
Wie viele Dialekte gibt es in Deutschland ? Deutsch ist vielfältig – das zeigen mehr als 16 regionale Dialektgruppen. Aufgrund ihrer Ähnlichkeit haben Sprachwissenschaftler die deutschen Mundarten zu großen Verbänden zusammengefasst. Je nach Einteilung gibt es bis zu 20 solcher großen Dialektgruppen. Rheinhessisch und Pfälzisch gehören demnach zur Gruppe der rheinfränkischen Dialekte (20.03.2018).
Wie viele Wörter hat die deutsche Sprache? Mehr als gedacht. Deutschlerner wissen, wie schnell zwei Substantive zusammengesetzt ein neues Wort ergeben. Das macht das Zählen schwierig. 2017 ermittelte die Redaktion des Rechtschreibstandardwerks Duden, dass das aktuelle Deutsch fast 23 Millionen Wörter (nur Grundformen) umfasst. Basis der Erkenntnis ist eine gigantische digitale Textsammlung aus Sachtexten und Literatur, die zusammen 40.000 Büchern entsprechen. Der neuste Duden kommt aber mit 145.000 Stichwörtern aus. Und ein Durchschnittsprecher nutzt nur 12.000 bis 16.000 Wörter. Goethe benutze 100 000 Wörter.
Übrigens, das Sprachzentrum ist nicht etwa beidseitig vorhanden in unserem Gehirn, sondern nur auf einer Hirnhälfte ausgeprägt, nämlich der sogenannten dominanten Hemisphäre. – Bei einem Großteil der Menschen ist dies die linke Hirnhälfte (besonders wenn sie Rechtshänder *in sind).
Rund 130 Millionen Menschen sprechen Deutsch als Mutter- oder Zweitsprache. Deutsch ist die meist gesprochene Muttersprache in der Europäischen Union und Amtssprache in sieben Ländern. In 42 Ländern gibt es 7,5 Millionen Menschen, die einer Deutsch sprechenden Minderheit angehören.
Deutschland, Österreich und Liechtenstein sind deutschsprechende Länder. Außerdem ist Deutsch als Amtssprache anerkannt oder gilt offiziell als Minderheitensprache in der Schweiz, Belgien, Dänemark, Italien/Südtirol, Polen, Luxemburg, Slowakei, Rumänien, Tschechische Republik, Ungarn und Russland. Selbst in Frankreich (Elsass) hält sich noch eine, zwar abnehmende, aber immer noch Deutsch sprechende Gemeinschaft. – Deutsche Enklaven gibt es in den USA, in Kanada, in Rumänien und Argentinien. Auch in Chile, Paraguay, Uruguay und Mexico (VW machte sich in den 60ern dort breit, fortan wollen viele deutsch lernen.).
Wie viele Menschen haben Deutsch gelernt? 289 Millionen! So viele Menschen rund um den Globus haben nach einer Berechnung des germanistischen Linguist Prof. Dr. Ulrich Ammon irgendwann mal Deutsch gelernt. Wie gut sie es sprechen, ist eine andere Frage. Aktuell lernen 15,4 Millionen Menschen weltweit Deutsch als Fremdsprache, 90 Prozent sind Schüler, 10 Prozent Erwachsene.
Mit dem wirtschaftlichen Erstarken von Deutschland in den Jahren 2010 bis 2019 ist steigend eine Zunahme von Deutsch Lernenden im Ausland zu verzeichnen, und belegt nach Englisch Platz zwei der meist gesprochenen Fremdsprachen.
Weitere interessante Fakten:
In der Vergangenheit übte die deutsche Sprache einen bedeutenden Einfluss auf andere Sprachen und Kulturen aus. Deutsche Literatur genoss während des 19. Jahrhunderts eine ihrer Glanzphasen und viele ursprünglich deutsche Wörter wurden in anderen Sprachen übernommen. Diese (dauerhaften) Leihwörter sind unter anderem „Kindergarten“, „Delikatessen“ „Rucksack“, „Poltergeist“ und „Wanderlust“.
Die heutige führende Rolle Deutschlands auf dem internationalen Markt (z. B. für alle die in der Automobilbranche, der Handwerks- und Mechanikbranche arbeiten) und die wirtschaftliche Stärke, sind ein starker Grund Deutsch zu lernen . Die deutsche Wirtschaft ist die größte in Europa und weltweit steht Deutschland an vierter Stelle, hinter den Vereinigten Staaten, China und Japan.
Eine der drei am meisten genutzten Sprachen im Internet ist Deutsch und ungefähr sechs Prozent aller existierenden Webseiten sind auf Deutsch. Es gibt überdies eine hohe Anzahl von Büchern, die auf Deutsch geschrieben werden oder in diese Sprache übersetzt werden. Schätzungen belaufen sich darauf, dass ca. zehn Prozent aller gedruckten Bücher auf Deutsch erscheinen.
Das Goethe Institut ist die weltweit wichtigste kulturelle Organisation für deutschsprachige Menschen und Personen, die Deutsch lernen möchten. Diese Institution wurde 1951 gegründet und hat mittlerweile mehr als 150 Vertretungen auf der ganzen Welt und nicht nur in deutschsprachigen Ländern. Das Goethe Institut repräsentiert und fördert die deutsche Kultur und Sprache und hat ein weitreichendes Bildungsprogramm.
In Ostasien (Japan) wurde im 19. und 20. Jahrhundert Deutsch als Medizinsprache verwendet, anstelle von Latein.
Kurioses aus der deutschen Sprache, einige schräge, lustige und interessante Fakten vorneweg zu unserer Sprache. 11 Punkte aus dem Buch “Warum Deutsch die wundervollste Sprache der Welt ist” von Dr. Marlena Fischer. Das Buch versammelt interessante Besonderheiten des Deutschen und lässt nicht nur Muttersprachler schmunzeln.:
1.) 23.000.000 Wörter zählt die deutsche Sprache
2.) Das Wort »Magermilchjoghurt« enthält alle Vokale in alphabetischer Reihenfolge
3.) Apostroph setzen will gelernt sein:
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»Andreas Kiosk« gehört Andrea.
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»Andreas’ Kiosk gehört Andreas.
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»Andrea’s Kiosk« gehört einem Idioten.
4.) Auf die Betonung kommt es oft an: Urin stinkt oder Urinstinkt.
5.) Was man sagt – und was man meint, das muss nicht immer dasselbe sein…
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Gesagt: »Aha.« – Gemeint: »Laaangweilig.«
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Gesagt: »Wie interessant.« – Gemeint: »Noch langweiliger.«
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Gesagt: »Ich ruf dich an.« – Gemeint: »Heute haben wir uns das letzte Mal gesehen.”
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Gesagt: »Bitte schön!« – Gemeint: »Bedank dich wenigstens, du undankbarer Arsch.«
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Gesagt: »Schon gut.« – Gemeint: »Nichts ist gut.«
6.) Diese deutschen Wörter können im Englischen nur umschrieben werden, weil es sie nicht gibt: Dreikäsehoch, Kummerspeck, Fernweh, Kuddelmuddel, Torschlusspanik und
7.) Das längste Wort: Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz 63 Buchstaben.
8.) Durchschnittliche Wortlänge im Duden beträgt 10,6 Buchstaben
9.) Der seltenste Buchstabe: Q
10.) Der häufigste Buchstabe: E
11.) Wissen Sie welches deutsche Wort am häufigsten falsch geschrieben wird?
Es ist das Wort „lizenzieren“. In 83 % der Fälle wird lizensieren geschrieben.
Übrigens, der Anfang und das Ende des Brotlaibs haben keinen Namen: Es gibt kein hochdeutsches Wort für das Anfangs- und Endstück eines Brotlaibs. Jedoch gibt es 350 regionale Variationen in vielen Dialekten. Gleiches gilt für das Reststück eines gegessenen Apfels.
Deutsch ist auch besonders schwer zu dolmetschen, denn ein deutscher Satz muss in seiner Gesamtheit verstanden werden, da das Verb oft erst am Ende des Satzes steht.
Deutsch ist eine besonders reichhaltige Sprache und immer faszinierend: Durch die Möglichkeit Wörter zusammenzusetzen, wie z. B. „Wehrdienstverweigerer“ oder „Weltmeisterschaftseröffnungsspiel“, ist unser Wortschatz theoretisch unendlich groß. Aufgrund dieser Wortzusammensetzungen lassen sich auch Mehrdeutigkeiten hervorragend ausdrücken, z. B. „Geisterfahrer“ oder „Gedankenfreiheit“, auch „Kummerspeck „ und „Naschkatze“
Und hier noch einige Bandwurmwörter oder Wortmonster:
Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz – 63 Buchstaben (Dieses Gesetz wurde jedoch 2013 aufgehoben und das Wort aus den Lexika gestrichen.)
Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft, Donaudampfschifffartsgesellschaftskapitänsmützen, Telekommunikationsüberwachungsverordnung, Unternehmenssteuerfortentwicklungsgesetz.
Deutsch ist eine europäische Kultursprache mit langer Entwicklung, woher kommt sie eigentlich?
Homo Erectus – der Urmensch – begann Tierlaute zu übernehmen, zu erweitern, und sie zu benutzen. Das wären die Anfänge (so entstand die Sprache) meinen die Wissenschaftler. Viel später wanderte der frühe Homo Sapiens aus Afrika heraus, hatte inzwischen eine Art der Laut-Kommunikation, und verbreitete sich…
Weiter glauben die Wissenschaftler, dass sich eine gemeinsame Ursprache entwickelte, da zwischen alten Sprachen wie Latein und Sanskrit eine Ähnlichkeit besteht. Es lassen sich 24 große dominante Sprachfamilien global einteilen, wobei das Deutsche ursprünglich zur indogermanischen Sprachfamilie gehört.
Der Begriff Indogermanisch bezeichnet eine rein hyopthetische, aus urverwandten Sprachen rekonstruierte Ausgangssprache einiger vorderasiatischer, und fast aller europäischen Sprachen, mit Ausnahme des Ungarischen und Finnischen.
Deutsch zählt zur indoeuropäischen Sprachfamilie. Diese Mutter vieler Sprachen soll um 3.500 v. Chr. nördlich vom Schwarzen Meer und dem Kaspischen Meer gesprochen worden sein. Daher besteht eine Verwandtschaft mit Latein, Griechisch, Indisch, Italienisch, Spanisch und den übrigen romanischen Sprachen. Innerhalb dieser Sprachfamilie bildet Deutsch gemeinsam mit Englisch, Niederländisch, Friesisch, Schwedisch, Dänisch und dem heute nicht mehr existierenden Gotisch die germanischen Sprachen.
Faszinierend ist vor allem aus heutiger Sicht dabei der Gedanke, dass so verschiedene Sprachen wie das Iranische und das Deutsche denselben Ursprung haben.
Die Sprache der Kelten und Germanen gehörte zu den Westindogermanischen, und bestand ebenfalls aus mehreren Dialekten.
Erstaunlich ist, dass Afrikaans, das aus dem Niederdeutschen stammt, und zu den germanischen Sprachen gehört, in Südafrika und Namibia gesprochen werden.
Das Gleiche gilt für den Dialekt, der in den USA im Staat Pennsylvania von den Amish People gesprochen wird (Pensylvaniadeutsch), er geht aus Niederdeutsch hervor.
Während der ersten Germanischen Lautverschiebung/Akzentwandel ( d.h. Lautwandel im Bereich der Konsonanten) kam es zur Loslösung der germanischen Sprachen von ihrem indogermanischen Stamm. Dies geschah 1.000 bis etwa 450 v. Chr. Damals wurden viele Sprachzeugnisse allein mündlich überliefert. Die in Holz und Stein geritzten Runen überdauerten die Zeit meistens nicht, bis auf wenige Ausnahmen.
Ausgedehnte Wanderbewegungen führten dann zum Zusammenschmelzen mehrerer kleinen Gruppen zu größeren Lebensverbänden, den germanischen Großstämmen. Eine differenziertere Sprachentwicklung entstand, nachweisbar an schriftlichen Überresten. Z.B. Die Runeninschrift des im Jahr 1734 gefundenen goldenen Horns von Gallehus (um 400 n. Chr.) lautet:
„ek hlewagastir holtijar horna tawido“ – Übersetzung: „Ich Hlewagastir aus Holt das Horn verfertigte“
Die Sprache der Germanen veränderte sich mit der Ankunft der Römer 55 v. Chr., genau wie ihr ganzes Leben. Wörter wie mura (Mauer von lateinisch murus) und zahlreiche weitere lateinische Begriffe aus Handel, Krieg und Infrastruktur erweiterten den germanischen Radius. Jeder Stamm hatte seine eigene Mundart. Darunter auch der Dialekt Gotisch, der zur ersten germanischen Sprache wurde, die zur Schriftsprache wurde. Im 4. Jahrhundert entwickelte Bischof Wulfila aus lateinischen und griechischen Buchstaben eine Schrift für eine gotische Bibelversion
„Atta unsar, pu in himinam, weihnai namo pein…“
So der Anfang des Vaterunser. Gotische Schriftzeugnisse überlebten, doch Gotisch ist wie alle ostgermanischen Sprachen längst ausgestorben.
Als das ältestes überlieferte Sprachzeugnis gilt die „Germania“ von Tacitus ca. 58-120 n. Chr., eine ethnographische Schrift des römischen Historikers aus dieser Epoche..
Das Althochdeutsche entstand 750 bis 1050 n. Chr. mit der zweiten Laut-verschiebung. Die germanischen Stämme besaßen von Anfang an, zwar verwandte, aber doch komplett eigenständige Sprachen. Im Mittelalter gab es keine einheitliche Schriftsprache, daher werden alle germanischen Dialekte als Althochdeutsch angesehen.
Es gibt einen klaren Schnitt zwischen Althochdeutsch und Mittelhochdeutsch, was die Schriftsprache angeht. Die Schriftsprache war im 10. und 11. Jahrhundert Latein. Erst mit dem Mittelhochdeutschen setzte die Verschriftlichung des Deutschen wieder neu ein.
Nach Stand der heute erhaltenen Überlieferungen, wurde der Begriff „diutisch“erstmals um 1100 auf Sprache, Mensch und Land angewandt. Es leitet sich vom germanischen Wort diot (Volk) bzw. diutisc (zum eigenen Volk gehörend) ab.
Etwa von 1150 bis 1250 bildete sich in der höfischen Literatur eine überregionale Dichter- und Literatursprache heraus. Die Voraussetzung dass sie gerne an den Höfen gehört wurden schuf die Herrschaft der Staufer. Überliefert durch (Bilder von li.) Walther von der Vogelweide (Herzeliebez vrouwelin…), Wolfram von Eschenbach und Hartmann von Aue.
Aus dem Mittelhochdeutsch geht dann das Frühneuhochdeutsche hervor, das zwischen 1350 und 1650 gebräuchlich war.
Die Entwicklung der Schriftsprache fällt in das 15. und 16. Jahrhundert – 1500 gab es erste Regeln der deutschen Rechtschreibung – und wurde nicht zuletzt durch die Erfindung des Buchdrucks und die Lutherische Bibelübersetzung vorangetrieben. Luther bereicherte den deutschen Wortschatz um unzählige Wortschöpfungen wie Denkzettel, Feuereifer, Sündenbock, Lückenbüßer, Lockvogel, Dachrinnen und Lästermaul. Regionale Ausdrücke wie Ziege statt Geiß oder Ufer statt Gestaden verhalf er zu Bekanntheit im ganzen deutschen Sprachgebiet. Und noch heute benutzen wir seine Redewendungen: „Perlen vor die Säue werfen“, „Stein des Anstoßes“, „sein Licht unter den Scheffel stellen“, „mit Blindheit geschlagen sein“, und „der Mensch lebt nicht vom Brot alleine“.
Aber, dass die heutige Entwicklungsstufe nicht mit Martin Luther (1483-1546) und seiner Bibelübersetzung begann, wie von Sprachwissenschaftlern im 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts verbreitet, sondern erst hundert Jahre später, ab 1650, sei hier mal erwähnt. Heutige Zeitgenossen hätten auch große Mühe gehabt, sich mit Deutschlands größtem Sprachschöpfer zu unterhalten.
Beispiel Sprachentwicklung: „Da kam eine samaritische Frau, um Wasser zu holen. Jesus sagte zu ihr: Gib mir zu trinken …“ (Bibel-Übersetzung 1926).
Bei Martin Luther las sich das so: „ Da kompt eyn weyb von Samaria, wasser zu schepffen, Jhesus spricht zu yhr, gib myr trincken …“
Zitat Martin Luther 1483-1546:
“Ich danck Gott, das ich yn deutscher zungen meynen gott alßo hoͤre und finde, als ich und sie mit myr alher nit funden haben, Widder (weder) in lateynischer, krichscher noch hebreischer zungen”.
Zwar wenn keyn anderer nutz an den sprachen were, sollt doch uns das billich erfrewen und anzuenden, das es so eyn edle feyne gabe gottis ist, da mit uns deutschen Gott itzt so reichlich fast über alle lender heymsucht und begnadet.
Martin Luther und die erste vollständige Bibelübersetzung von ihm, 1534,
Technische Innovationen wie der Buchdruck von Johannes Gutenberg (um 1446) führten dazu, dass die deutsche Schriftsprache an Bedeutung gewann.Es bildeten sich überregionale Standartsprachen, die von Sprechenden aller Dialekte verstanden wurden. Bücher druckte man zunehmend auf Deutsch statt Latein, und die Volkssprache löste nach und nach das Lateinische als Amts- und Kanzleisprache ab. Der aufkommende Humanismus brachte nochmals eine Reihe von lateinischen Lehnwörter wie Dekret, zitieren und Examen ins Spiel.
Erbwörter sind Teil des Wortschatzes germanischer Varietäten gewesen aus denen sich das heutige Deutsche entwickelte, und sind aus dem Urgermanischen und Ur-indoeuropäischen ererbt. Dazu gehören Wörter wie Zaun, hundert, Liebe, Zahn oder Vieh.
Lehn- oder Fremdwörter stammen aus anderen Sprachen und sind an der Betonung, Schreibweise oder Aussprache als „fremd“ erkennbar. Beispiele von Lehnwörter aus dem Lateinischen sind Fenster, Wein, Straße, Ziegel oder Rettich, während Pfaffe, Kirche, Graf, Meter und Thron altgriechischen Ursprungs sind. Einige Lehnwörter hat das Deutsche aus dem Hebräischen übernommen wie z. B. dufte aus gut, oder Pleite aus Flucht. Fremdwörter altgriechischer Herkunft sind Biologie, Theologie, Arktis, Mathematik, Apotheke, Historie, Chronometer, Demokratie oder Arithmetik. Fremdwörter italienischer Herkunft sind Bilanz und Melone; aus dem Französischen stammen Garderobe, Toilette und Pissoir.
Ab ca. 1500 bis zum 18. Jahrhundert bildete sich aus den ober- und mitteldeutschen Mundarten eine einheitliche Schriftsprache: Neuhochdeutsch, die Sprachstufe, die wir auch heute noch (mit leichten Veränderungen) sprechen. Die niederdeutschen Dialekte entwickelten keine eigene Schriftsprache – mit Ausnahme des Niederländischen, das im Mittelalter noch zu den deutschen Dialekten gezählt hatte, und Ende des 16. Jahrhunderts zu einer eigenständigen Sprache wurde.
Es entstanden im 17. Jahrhundert sogenannte „Sprachgesellschaften“, dessen Mitglieder sich stark für eine einheitliche Sprach- und Schreibform einsetzten. Sie lehnten sich auch gegen die „Überfremdung der deutschen Sprache“ auf, denn das Hochdeutsch der mittleren Neuzeit wurde, wie auch schon das Deutsche früherer Zeiten, stark von Französischen, und weniger auch von anderen Sprachen beeinflusst.
Liselotte von der Pfalz (1652-1722):
… daß mir nicht gefehlt, wen unsere gutte Ehrliche Teutschen ihre Muttersprach verachten und kein Teutsch schreiben.
…warumb hat herzog Christian das Französisch mit dem Teutschen gemischt? Ein teutscher herzog sollte alle seine devisen auf teutsch haben, und es kostet nicht mehr, zu sagen „Alles mit Gott“ als „tout avec Dieu“.
Des weiteren setzten sich auch berühmte Dichter und Philosophen für eine einheitliche hochdeutsche Sprache und Grammatik ein. Dadurch wurden das Französische und Lateinische als Wissenschaftssprachen endgültig von dem Hochdeutschen verdrängt.
Gottfried Wilhelm Leibnitz (1646-1716):
„Anitzo scheinet es, dass bei uns übel ärger worden, und hat der Mischmasch abscheulich überhand genommen, also dass der Prediger auff der Cantzel, der Sachwalter auff der Cantzel, der Bürgersmann im schreiben und Reden, mit erbärmlichen Frantzösischen sein Teutsches verderbet; Mithin es fast das Ansehen gewinnen will, wann man so fortfähret und nichts dargegen thut, es werde Teutsch in Teutschland selbst nicht weniger verlohren gehen, als das Engelsächsische in Engeland.“
Hoffmann von Fallersleben (1798-1874):
Lapidarstil
Ist das Deutsch schon so verdorben,
Daß man´s kaum noch schreiben kann?
Oder ist es ausgestorben,
Daß man´s spricht nur dann und wann?
Oder habet ihr vernommen,
Daß es bald zu Ende geht?
Daß die Zeiten nächstens kommen,
Wo kein Mensch mehr deutsch versteht?
Jedes Denkmal wird frisieret
von der Philologen Hand,
Und so haben Sie beschmieret
Erz und Stein und Tisch und Wand.
Wo man hinschaut, strotzt und glozet
Eine Inschrift in Latein,
Die sich trotzig hat schmarotzet
In das Denkmal mit hinein.
Deutsches Volk, du musst studieren
Und vor allem das Latein,
Niemals kannst du sonst capieren
Was dein eigner Ruhm soll sein!
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Das 5-bändige Lexikon „Versuch eines vollständigen grammatisch-kritischen Wörterbuches der Hochdeutschen Mundart“ von Johan Christoph Adelung diente als Vorbild und Wegweiser im Sprachgebrauch für viele damalige Schriftsteller. Auch Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832) orientiert sich an dem Wörterbuch und lässt seine Dichtungen nach ihm korrigieren. Er gibt zu, Mängel in der Grammatik, Rechtschreibung und Zeichensetzung zu haben, legt auch keinen Wert darauf:
„Die Grammatik missfiel mir, weil ich sie nur als ein willkürliches Gesetzt ansah; die Regeln schienen mir lächerlich, weil sie durch so viele Ausnahmen aufgehoben wurden, die ich alle wieder besonders lernen sollte.“ (Goethe in Dichtung und Wahrheit)
So bringt er auch seine Meinung zu den orthographischen Reformversuchen hinsichtlich der Schreibung Teutsch und Deutsch in „Zahme Xenien“ zum Ausdruck:
Verfluchtes Volk! Kaum bist du frei,
So brichst du dich in dir entzwei.
War nicht der Not, des Glücks genug?
Deutsch oder Teutsch, du wirst nicht klug.
Es ist bezeichnend für den Meister der Sprache, dass ihm Äußerlichkeiten wie Schrift, Schreibung, Zeichensetzung gleichgültig waren, dass die Grammatik in ihrem Bestreben, die Sprache in starre Regeln zu pressen, wenig anzog, dass er aber für den Stil, als die dem Schreibenden eigentümliche Schreibart, in einer ganzen Reihe wichtiger Äußerungen eintrat. Ein Kampf für das Recht am Stil, und ein Kampf gegen hohle Phrasen. Und es gesteht der unmutige Dichter selbst, dass er es im Deutsch-schreiben trotz der Widerstände zur Meisterschaft gebracht, den Stoff also doch sich willig gemacht habe.
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832): “Die Aussprache der Norddeutschen ließ im ganzen wenig zu wünschen übrig; sie ist rein und kann in mancher Hinsicht als musterhaft gelten. Dagegen habe ich mit geborenen Schwaben, Österreichern und Sachsen oft meine Not gehabt. Auch Eingeborene unserer lieben Stadt Weimar haben mir viel zu schaffen gemacht. … Man sollte kaum glauben, dass Sie B, P, D und T überhaupt für vier verschiedene Buchstaben halten, denn sie sprechen nur immer von einem weichen und einem harten B und von einem weichen und einem harten D und scheinen dadurch stillschweigend anzudeuten, dass P und T gar nicht existieren. Aus einem solchen Munde klingt denn Pein wie Bein, Pass wie Bass, und Teckel wie Deckel.“
Goethe beherrschte allerdings das Hochdeutsch in der Schriftform sehr gut, doch beim Sprechen sächselte er. Bei einer Einladung nach Weimar 1775 habe er sich mit „Gede“ vorgestellt… Und beim entsetzlich schwäbelnden Dichter Schiller seien sogar die Schauspieler geflohen, wenn er sprach.
Übrigens, Goethe sammelte schon in seiner Epoche “Jugendwörter”, da er sich als Weimarer Minister mit den “studentischen Unsitten” befassen musste: Z. B. Pech, Saupech, Dämmerfürst, schießen, verschiss, klemmen, Suitier (Frauenheld, Schürzenjäger).
Es heißt : „Wir können alles, außer Hochdeutsch.“ Ja, und es war der schwäbische Dichter Friedrich Schiller, dessen ´Ode an die Freude´ in Beethovens Vertonung zur Europahymne erklärt wurde.
Zu Anfang der jüngeren Neuzeit war die hochdeutsche Standardsprache durch all diese Bemühungen und die Werke der großen Dichter der Klassik und Romantik weitgehend weiterentwickelt, und bereichert worden, und gefestigt, wenn auch zum größten Teil nur in den oberen Gesellschaftsklassen.
Da erst im 18. Jahrhundert die Alphabetisierung der breiten Volksmassen anfing und im 19. Jahrhundert auch stark anstieg, wurde zumindest die einheitliche Schrift-sprache weiter verbreitet. Auch das Streben nach einem nationalen deutschen Staat fördert die Standardisierung der deutschen Sprache.
Zu dieser Zeit fingen die ersten Germanisten, die Gebrüder Jacob (1785-1863) und Wilhelm ( 1786-1859) Grimm, mit ihrer sprachwissenschaftlichen Arbeit an. Sie trugen einen entscheidenden Teil zur Erforschung und Systematisierung der deutschen Sprache bei, insbesondere Jacob Grimms „Deutsche Grammatik“ und das von ihm und seinem Bruder Wilhelm begonnene Deutsche Wörterbuch, das “die erste Sammlungen des neuhochdeutschen Wortschatzes” war. Der Wortschatz enthält viele griechische, lateinische und französische Elemente, die natürlich vor allem durch etymologische (Wortherkunft) Arbeit bemerkt werden.
Zitat Jacob Grimm (1785-1836):
„Fällt von ungefähr ein fremdes Wort in den Brunnen einer Sprache, so wird es solange darin umgetrieben, bis es ihre Farbe annimmt und seiner fremden Art zum Trotze wie ein heimisches aussieht.“
„In welchen Teil des Wortvorrats man immer greift, wird, nach überwundener erster scheu, man sich bald davon angezogen fühlen.“
Seit etwa 1800 besitzt die Deutsche Sprache eine Groß- und Kleinschreibung.
Achtung aufpassen:
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Der Gefangene floh.
Der gefangene Floh.
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Vom Fenster aus sah sie den geliebten Rasen.
Vom Fenster aus sah sie den Geliebten rasen.
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Wäre er doch nur Dichter. Achtgeben beim Komma:
Wäre er doch nur dichter.
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Die Spinnen.
Die spinnen.
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Er verweigerte Speise und Trank.
Er verweigerte Speise und trank.
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Der Junge sieht dir ungeheuer ähnlich.
Der Junge sieht dir Ungeheuer ähnlich.
-
Er hat in Berlin liebe Genossen.
Er hat in Berlin Liebe genossen.
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Beschädigte Liegen in meiner Filiale.
Beschädigte liegen in meiner Filiale.
-
Die nackte Sucht zu quälen.
Die Nackte sucht zu quälen.
**********************19. und 20. Jahrhundert – Deutsch als Nationalsprache:
Reichsgründung im Spiegelsaal von Schloss Versailles. Die dritte Version der Proklamation des preußischen Königs Wilhelm I. als Kaiser von Deutschland in Versailles von Anton von Werner.
Als sich die Mehrheit der deutschsprachigen Gebiete zum Deutschen Reich zusammenschloss (1871), musste für die Sprache des neuen Nationalstaates natürlich eine einheitliche Rechtschreibung her. So gab Konrad Duden 1880 das „Vollständige orthografische Wörterbuch der deutschen Sprache“ heraus. Die darin festgelegte Schreibung galt übrigens bis zur Rechtschreibreform von 1996.
Noch bis in die Anfänge des 20. Jahrhunderts waren deutschlandweit zahlreiche nur regional geltende Rechtschreibbücher im Umlauf. Im Sommer 1901 wurde die Zweite orthografische Konferenz in Berlin abgehalten. Dabei war auch der Philologe Konrad Duden in seiner Rolle als Direktor des Hersfelder Gymnasiums anwesend.
Die erste Einheitsrechtschreibung der Deutschen Sprache erschien mit den „Regeln für die deutsche Rechtschreibung nebst Wörterverzeichnis“ im Jahr 1902. Wegweisend für die Vereinheitlichung der Deutschen Sprache war der 1915 erstmals erschienene „Duden“. Und „Es besteht die allgemeine Schulpflicht“ erst seit 1919.
1987 wurde das Mannheimer Institut für Deutsche Sprache von der Kultusminister-Konferenz beauftragt, für die Herausgabe eines neuen Regelwerkes zu sorgen. Trotz diverser Kontroversen wurde die neue Rechtschreibung im Juli 1998 als verfassungsgemäß erklärt, und am 1. August 1998 die neue Rechtschreibung beschlossen.
Im 19. Jahrhundert kamen mit der Industriellen Revolution viele technische Fachwörter zur deutschen Sprache hinzu ( Elektrizität, Waschmaschine, Eisenbahn). Im Bereich des gesellschaftlichen Lebens entlehnte man Wörter aus dem Englischen und Französischen (Lokomative, Billet, Telegramm). Auch im 20. Jahrhundert sorgten neue Erfindungen und gesellschaftliche Veränderungen dafür, dass der deutsche Wortschatz um zahlreiche englische Lehnwörter wie Computer, Job und Team ergänzt wurden.
Während sich in puncto Aussprache im 20 Jahrhundert nicht viel getan hat (lediglich das gerollte „r“ wich einem eher geriebenen „r“), lassen sich bei den Fällen des Deutschen Tendenzen zur Vereinfachung beobachten: Der Genitiv wird (zumindest in der gesprochenen Sprache) immer weniger genutzt, an seiner Stelle tritt oft der Dativ, wie z. B. bei „wegen dem Wetter, statt wegen des Wetters“.
Die große dialektische Vielfalt ist auch dafür verantwortlich, dass es im Deutschen so oft viele Bezeichnungen für ein und die selbe Sache gibt: Man denke nur für „be-queme Hausschuhe“: Schlappen, Latschen, Pantoffeln, Puschen, Finken, Patschen …
Die Entwicklung der deutschen Sprache steht nicht still.
Die Geschichte der deutschen Sprache wird ständig weitergeschrieben.
Besonders seit dem 19. Jahrhundert haben die Entwicklungen der Menschheit zahlreiche Neuerungen mit sich gebracht. Diese betreffen auch die Sprache:
Worte wie Raumschiff, Radio, Minirock oder Fernseher usw. gehen auf relativ neue Erfindungen zurück.
Viele Worte des Deutschen rühren dabei von französischen oder englischen Begriffen her. Z. B. die Wörter Garage, oder Computer. Ständig kommen Worte hinzu, Deutsch steht an vierter Stelle der Sprachen mit den meisten Wörtern.
Das Gender-Mainstreaming beispielsweise schlägt sich jetzt ebenfalls in der deutschen Sprache nieder ( Gender-Mainstreaming bedeutet, die unterschiedlichen Lebenssituationen und Interessen von Menschen aller Geschlechter bei allen Entscheidungen auf allen gesellschaftlichen Ebenen zu berücksichtigen, um so die Gleichstellung und Frauenförderung durchzusetzen. ), und so wird der Gleichberechtigungsbestrebung auf sprachlicher Ebene Rechnung getragen:
Das beste Deutsch wird nach verbreiteter Auffassung übrigens in Hannover und Umgebung gesprochen, wobei „beste“ bedeutet, dass die Aussprache den schriftlichen Normierungen am nächsten kommt. Interessanter Weise hatte diese ehrenvolle Rolle bis zum frühen 20. Jahrhundert das „Prager Hochdeutsch“.
Sprachwerbung an der Prager Botschaft ———->
Die deutsche Sprache erlebt nach dem massiven Rückgang der Popularität im 20, Jahrhundert aktuell ein regelrechtes Comeback.
Nach dem Ersten, spätestens aber nach dem Zweiten Weltkrieg verlor das Deutsche an Ansehen. Einer der größten Gründe waren die beiden Kriege mit den Gräueltaten des NS-Regimes, die viele Menschen mit der Sprache verbanden. Die Politik hielt sich lange zurück und förderte die Sprache nicht. 1973 wäre es möglich gewesen, Deutsch als eine der offiziellen Sprachen der UN anerkennen zu lassen, was aber von keiner der damals zwei deutschen Seiten beantragt wurde.
Ähnliches passierte in der Europäischen Union. Zwar setzt sich der damalige Kanzler Helmut Kohl stärker für die Präsenz der deutschen Sprache in der EU ein, es geschah jedoch nur wenig. Allerdings wurde das Deutsche als eine der offiziellen Arbeitssprachen in der EU erklärt, praktisch sprechen kann sie jedoch dort fast niemand.
Einst weit verbreitet in der Wissenschaft, hat Deutsch längst seinen Status als Wissenschaftssprache verloren. In den Naturwissenschaften wird inzwischen fast ausschließlich auf Englisch kommuniziert. Diesem Trend folgen auch die Geisteswissenschaften. Um an die notwendige Aufmerksamkeit für seine Forschungsarbeiten zu gelangen, muss man dies auf Englisch tun, da mehr als 90 % Englisch veröffentlicht werden.
Im 19. und 20 Jahrhundert kam ein großer Teil der naturwissenschaftlichen Forschungen aus Deutschland, und Deutsch war eine der primären Sprache, in der publiziert wurde…
Heutzutage wird jedoch die deutsche Sprache wieder weltweit mit blühender Wirtschaft und Erfolg in Verbindung gebracht! (Bild Frankfurt)
Die Anzahl an Sprechern steigt seit Jahren kontinuierlich an. Wer Deutsch lernt, eignet sich fachliche Kompetenzen an und eröffnet sich dadurch neue Chancen. Lange Zeit dauerte es, bis die deutsche Sprache wieder mit Kultur in Verbindung gebracht wurde, aber leider erhält sie literarisch und kulturell unverändert wenig Förderung.
Deutsch ist eine wachsende, dynamische Sprache. Täglich erweitert um neue Wörter, beispielsweise durch Zusammensetzung oder aus Fremdsprachen. Sie profitiert von einem konstanten Wachstum. Man denke nur an die (fast) allseits beliebten Anglizismen. Somit gab es Wörter wie Energieeffizienz oder googlen, die die meisten Menschen ohne Probleme verstehen dürften. Deutsch ist eine komplexe Sprache, geprägt durch Tradition und Geschichte. Sie ist exakt und präzise und abwechslungsreich in Poesie und Literatur.
Auch in der Wirtschaft wird unsere Sprache wieder immer wichtiger. Zwar werden die meisten Verträge in Englisch abgeschlossen, doch der deutsche Markt in Österreich, der Schweiz und Deutschland wird immer attraktiver. Wer in diese nationalen Märkte vordringen möchte, hat mehr Erfolg, wenn er die Muttersprache des Landes beherrscht. Viele assoziieren mit Sprache ihre Möglichkeiten, das kann ein Studium, die Arbeit oder ein Umzug in das Land sein.
Deutsch ist wieder eine wichtige Sprache der Kultur und Kunst geworden, und das Erlernen der Sprache scheint so attraktiv wie nie. Damit dies so bleibt, bräuchte es eine aktivere Sprachpolitik…
Deutsche Sprache im Sprachwandel oder -verfall !
Deutsch unterliegt einem gewissen Wandel: Englische Bezeichnungen tauschen ganze deutsche Wörter aus, fachliche Termini werden falsch verwendet und den Genitiv und Konjunktiv findet man in wenigen Gesprächen wieder. Schützer der deutschen Sprache machen sich große Sorgen. Verfällt die deutsche Sprache?
Der Anglizismus greift um sich und ist in den letzten Jahren immer mehr in den Vordergrund der deutschen Sprache gerückt: Das Wort Feedback (Rückmeldung) ist schon längst im Wortschatz von jedermann fest verankert. Gleiches gilt für den Flyer (Faltblatt).
Auch gibt es viele Wort-Neuschöpfungen: Die Menschen erschaffen eigene Wörter, die zwar einen englischen Klang haben, jedoch von den Muttersprachlern gar nicht benutzt werden. Als Beispiel sei hier das „Handy“ genannt, was in England jedoch „mobile phone“ genannt wird. Das „public viewing“ meint in Amerika keine öffentliche Übertragung eines Fußballspiels, sondern einen aufgebahrten Leichnam.
Weitere Anglizismen, die es im Englischen so gar nicht gibt: Mobbing, Beamer, Slip, Partnerlook, Messie, Whirlpool, Barkeeper, Shootingstar (ist eigentlich eine Sternschnuppe).
Gibt es zu viele Anglizismen?
Zwar hat etwa ein Viertel der aktuell im Duden verzeichneten Begriffe fremd-sprachige Wurzeln, aber nur etwa 3,5 % davon sind Anglizismen. Viel häufiger sind Griechisch und Latein mit jeweils zwischen 5 und 6 %.
Sprachschützer reden klar von einem Verfall der deutschen Sprache. Neben der hohen Benutzung von englischen Wörtern, ist auch die deutsche Rechtschreibung – bedingt durch Benutzung per Computer – in Gefahr. Im WhatsApp-Gespräch oder im E-Mail-Text wird – wenn nicht nur eine Sprachnachricht verfasst wird – schnell der Text herunter getickert, meistens unter Missachtung der Groß- und Kleinschreibung.
Der „Verein für deutsche Sprache“ – https://vds-ev.de/verein/ – hat zum Schutz der deutschen Sprache einen Tag der deutschen Sprache im Jahr 2001 ausgerufen. Dieser Gedenktag findet jährlich am 2. September statt. Die Sprachschützer wollen dadurch die Bevölkerung auffordern, sich einmal ganz bewusst mit ihrer eigenen Sprache auseinanderzusetzen.
Jedoch der Sprachwandel lässt sich nicht aufhalten!
Diese Wörter klingen so vertraut, sind aber aus eher exotischen Sprachen eingewandert: Jaguar aus Guarani, Anorak aus Eskimo-Aleutisch, Kaviar aus Türkisch, Schokolade aus Aztekisch, Tee aus Kantonesisch, Shampoo aus Hindi, Tulpe aus Türkisch, Zigarre aus Mayanisch, Futon aus Japanisch, Piranha aus Guarani.
Die Übernahme von Wörtern aus anderen Sprachen ins Deutsche ist kein Phänomen der Moderne, sondern seit jeher ein alltäglicher Vorgang! Zu verschiedenen Zeiten haben bestimmte Sprachen „Konjunktur“ und somit auch Einfluss auf das Deutsche gehabt: Am Ende des Mittelalters und an der Schwelle zur Neuzeit das Italienische, im 18. Jahrhundert das Französische und vor allem ab den 1950er Jahren das Englische. Wenn eine bestimmte Form von Sprache sozusagen cool oder angesehen ist, dann tendiert man dazu, das auch zu verwenden. Und das Englische genießt, gerade durch Internet, Film- und Musikkultur, seit einigen Generationen verstärkt Prestige.
Über Sprachverfälschung klagte schon der antike Dichter Virgil 70-19 v. Chr.: „Ich würde keinen verurteilen, der Fremdwörter dort verwendet, wo es angebracht erscheint. Aber über das ungereimte, unnötige Ein-flicken ausländischer Wörter oder womöglich noch nicht einmal verstandener Redensarten, durch die Sätze oder Abschnitte förmlich auseinander fallen, die unsäglichen Wortzusammenfügungen ohne Sinn und Verstand, darüber müsste man sich schämen, wenn man darüber ein wenig nachdächte. Dies alles ist es, was nicht nur unsere Sprache verdirbt, sondern mehr und mehr auch unser Gemüt krank machen wird.“
Hugo von Trimberg klagte bereits um 1230 in Weimar:
Nieman kan ouh wol bediuten kriechische, jüdisch, heidenisch, syrisch, windisch, kaldeisch, swer daz mischet in tiutsche getihte diu meisterschaft ist gar ze nihte.
Und Schopenhauer (1788-1860) sagt seine Meinung sehr deutlich:
„Das Schlimme an der Sache ist, daß allgemach eine junge Generation heranwächst, welche, da sie stets nur das neueste liest, schon kein anderes Deutsch mehr kennt als diesen verrenkten Jargon des impotenten Zeitalters, welches sich ein Gewerbe daraus macht, die deutsche Sprache zu demolieren. Jeder Wohlgesinnte und Einsichtige ergreife also mit mir Partei für die Deutsche Sprache gegen die deutsche Dummheit.“
Die illusionäre Vorstellung von Sprachreinheit führt uns in die Irre. Wir sollten endlich einsehen, dass wir ein Einwanderungsland sind, und schon immer waren. Aber die Fremdwörter müssen sich grammatisch integrieren lassen! Viel von dem crazyen, trendyen, downgeloadeten und geupdateten Material ist kaum integrierbar und müsste wieder outgesourct werden. Aber willkommen sind die neuen fremden Wörter und Wendungen dort, wo sie ausdrücken, wofür Deutsch bisher gar keinen Ausdruck hatte, oder keinen so klaren und knappen (Scan, scannen) – wo sie eine bedeutungsmäßige Nuance hereinbringen, die ihre Wörterbuchübersetzung nicht hat (Team ist eben nicht dasselbe wie Mannschaft oder Belegschaft, und kid ist nicht dasselbe wie Kind).So wurde aus”Überschrift” einfach “Headline” und aus “skizzierte Auslegung” “Layout”. Die Wörter sind kürzer. Das macht sie attraktiv. Die Sprache bekommt eine gewisse globale Beweglichkeit. Über dieselben Gegenstände redet man international besser mit deckungsgleichen Begriffen und womöglich gar ähnlich lautenden Wörtern. Manche dieser Wort-importe sind so notwendig und nützlich, dass man sogar über ihre mangelnde Integrationseignung hinwegsehen muss!
„Hi!“ – „Das ist aber cool“ – „Ach sorry“ – „So what, shit happens““… Das ist die Realität der Deutschen beim gesprochenen Umgang miteinander.
Viele Anglizismen haben Eingang ins Deutsche gefunden. Auch Begriffe aus anderen Sprachen gehören heute selbstverständlich zu unserem Wortschatz: Die importierten oder eingewanderten Wörter begleiten uns schon bei der morgendlichen Jogging-Runde, und geben uns unter der Dusche das Shampoo. Ohne sie gäbe es kein Frühstück mit Kaffee und Croissant. Und ohne hätten wir auch keinen Boss, kein Team und keine Meetings. Am Wochenende müssten wir auf Alkohol, Babysitter und die geliebte Hängematte verzichten.
Doch das Prinzip gilt auch umgekehrt: Begriffe aus dem Deutschen wurden in mehr als 60 Sprachen übernommen. Mit dazu beigetragen haben sicher auch die Reisenden selbst, denn anders als bei Souvenirs, Handtücher und Urlaubsfotos, verschwindet das eine oder andere Wort eben nicht einfach am Ende der Reise, sondern verbreitet sich im besuchten Land. Manche Ausdrücke fühlen sich in der Ferne sogar so wohl, dass sie sich dort niederlassen und bleiben.
So genießen die Finnen ihre Kahvipaussi, die Norweger pflegen den deutschen kaffeklatsch und die Engländer gehen mit weltschmerz an die Arbeit. Skiurlauber aus Mittenwald sollen auch die german gemütlichkeit nach England gebracht haben. Genau wie die lederhosen und das yodeln prägt das das Bild der Deutschen im englischen Ausland. Wir haben aber auch kulinarische Köstlichkeiten in die Ferne gebracht. Deutscher Exportschlager in den USA ist die curry- oder bratwurst, wohingegen die Tschechen gerne mal einen knedlik, die Engländer ein Stück appel strudel und die Griechen eine pretsel zu sich nehmen.
Autobahn, Kindergarten oder Hinterland sind ebenfalls ausgewandert. Weitere Beispiele sind die Wörter Bormasina ins Rumänische, fertik ins Türkische, und Rucksack in mehrere Sprachen.
Auch diese deutschen Wörter können im Englischen nur umschrieben werden, weil es sie dort nicht gibt – nur im Deutschen: Dreikäsehoch, Kummerspeck, Torschlusspanik, Fernweh, Erklärungsnot, Innerer Schweinehund, Kuddelmuddel.
Anglizismen – Denglisch
Sprachschützer kritisieren Sprachpanscher und Denglisch.
Ich will mit dem Irrglauben aufräumen, dass „die Sprache der Vorfahren noch nicht mit der Moderne verderbt gewesen sei“. Dabei sind Sprachwandel und Sprachverschiedenheit selbstverständliche Erscheinungen der menschlichen Sozialgeschichte.
Johann Wolfgang von Goethe 1749-1832 äußerte sich dazu: „Ich verfluche alle negativen Purismen, dass man ein Wort nicht brauchen soll, in welchem eine andere Sprache Vieles oder Zarteres gefasst hat. Die Gewalt einer Sprache ist nicht, dass sie das Fremde abweist, sondern dass sie es verschlingt.“ – Und „Die Sprache zugleich reinigen und bereichern, ist das Geschäft der besten Köpfe.“
Jahr für Jahr halten immer mehr englisch-sprachige Wörter Einzug in die deutsche Sprache. Es hat sich für diese Ausdrücke der Begriff „Denglisch“ eingebürgert. Das ist eine natürliche Entwicklung. So wie die Sprache der Gallier, durch den Einfluss der Römer langsam zu einem lateinischen Dialekt wurde – heute als Französisch bekannt – so verändert sich auch heute jede Sprache ununterbrochen. Dagegen kämpfen bringt nichts! Die Sprache verändert sich sowieso – ob wir dagegen vorgehen, oder nicht. Sprache m u s s sich anpassen.
Auch in Deutschland gibt es solche Bestrebungen zur Reinerhaltung der Sprache: Daher liest man in Gesetzestexten „Kraftfahrzeug“ , wohingegen aber jeder Normalmensch Auto sagt. So eine Vorschrift ändert eine Sprache nicht!
Prüfen Sie ob das alternative deutsche Wort eine höhere Verständlichkeit hat. Wenn ja, dann nehmen Sie das Deutsche! Es gibt jedoch Begriffe, die bereits etabliert sind. Es wirkt affig statt Airbag das deutsche Wort Prallsack zu benutzen. Bei der Gegenüberstellung von Consumer benefit und Kundennutzen gewinnt eindeutig der Kundennutzen. Weitere Beispiele: Laptop = Klapprechner, Pay-TV = Bezahlfernsehen, chatten = per Internet sich hin und her unterhalten, Komet = Haarstern, und bei Kosmos, Universum ist das einfache, schöne, deutsche Gegenstück das All.
<— Bild – Sprachgebrauch im 21. Jahrhundert – Mischung Deutsch, Englisch Französisch im Bekleidungskaufhaus.
Es ist nicht nur so, dass das englische Worte im Original übernommen wird, ein Phänomen des Denglischen ist, dass man das Wort in die deutsche Grammatik einbindet. Dann wird aus „to download“ eben das „Downloaden“. Du musst es downloaden Gerhard! Auch bei Redewendungen werden modische Fremdwörter einbezogen: Auf die Dauer hilft nur Power!
Die Sprachlichen Faktoren (lateinisches Wort aus dem 16. Jh.): Es heißt, dass jeder vierte Erdbewohner inzwischen Englisch fließend und kompetent spricht. Fast jeder Jugendliche Europas wächst heute durch den Schulunterricht mit dem Englischen als erste Fremdsprache auf. Also ist das die internationale Sprache, und weltweit die universelle Fachsprache der Gegenwart.
Linguisten sehen in der Flut der Amerikanismen kein Problem, keine Gefahr, vielmehr wurden sie zu Fürsprechern, zu Ideologen der neuen Entwicklung. Wörter der deutschen Gegenwartssprache, und gerade auch die sogenannten Fremdwörter dürfen nur nach ihrer aktuellen kommunikativen Funktion, d.h. nur nach ihrem gegenwärtigen Nutz- und Gebrauchswert für den Sprecher bewertet werden. Das bedeutet also, dass z. B. Computer für Rechner, happy für glücklich, sorry für Verzeihung, Ticket für Fahrkarte, Information für Auskunft zunächst einmal grundsätzlich gleichberechtigt und gleichwertig sind.
Argumente für den Gebrauch von Anglizismen : Menschen, die dem Gebrauch englischer Begriffe gelassener gegenüberstehen, vertreten die Auffassung, viele Dinge könne man im Deutschen nicht ebenso gut ausdrücken. Zudem sei Sprache ein lebendiger Organismus, der ständigen Einflüssen und Veränderungen unterworfen sei, während der Versuch der „Reinhaltung“ ein Verharren beim Vergangenen sei. Außerdem gebe es überhaupt keine „reine“ Sprache, da sie in ständigem Kontakt mit verschiedenen europäischen Sprachen war und ist, denen sie Tausende von Wörtern entlehnt hat.
Lesen Sie wie schön Johann Gottfried Herde 1744-1803 das formulierte:
„Für ein Volk ist seine Sprache etwas Besonderes. In ihr wohnt sein ganzer Gedankenreichtum an Tradition, Geschichte, Religion und Grundsätzen des Lebens, sein Herz und seine Seele. Die Sprache, in der ich erzogen bin ist meine Sprache. So wie ein Kind alle Bilder und neuen Begriffe mit dem vergleicht, was es schon weiß, so passt unser Geist insgesamt alle Sprachen der Muttersprache an. Sie behält er auf der Zunge, damit er nachher desto tiefer in den Unterschied der Sprachen eindringe. Sie behält er im Auge, dass wenn er dort Lücken entdeckt, er den Reichtum der seinen, liebgewinne und ihre Armut, wo es sein kann, mit fremden Schätzen bereichere. Sie ist der Leitfaden, ohne den er sich im Labyrinth fremder Sprachen verirrt. Nicht um meine Sprache zu verlernen, lerne ich andere Sprachen, sondern ich gehe bloß durch fremde Gärten, um für meine Sprache Blumen zu holen.“
Früher klagte man über Begriffe wie <<ächz>> oder <<würg>>, die der Comicsprache entnommen wurden. Heute sind es die Kurzformen wie <<lol>> (Laughing Out Loud = laut lachen) oder <<wtf>> (what the fuck = vulgär: was zum Teufel). Und morgen werden es Worte, Sprachformen und optische Zeichen sein, die wir in ihrer Pracht und Herrlichkeit noch nicht mal erahnen…
Wenn sich also heutige Schüler aus aller Welt um die deutsche Sprache bemühen, dann machen diese sich keine Sorgen um Sprachverfall und zu viele Anglizismen, sondern bleiben mit „Fun“ und Engagement bei der Sache.
Trotz alledem sollte der/die Deutsche stolz auf die eigene Sprache sein und pfleg-lich mit ihr umgehen, denn Sprache gehört zum Charakter und zur Persönlichkeit des Menschen.
Spanischer Diplomat und Schriftsteller Salvador de Madariaga y Rojo 1886-1978: „Deutsch ist eine der musikalischsten Sprachen und kommt an Klangfülle der Orgel, ja dem vollen Orchester vielleicht am nächsten.“
Und nur wir haben so schöne, unvergleichbare, bildhafte Wörter wie: Katzenfreundlich, Kadavergehorsam, schlafmützenhaft, Amtsschimmel, Schmollwinkel, Prinzipienreiter, Pappelgeplapper, Flittergelehrsamkeit, pfeifegal, katzbuckeln, hinauskomplimentieren, ausgequakt, Schneckenhausmentalität, pudelwohl, Gänseblümchen, Glühwürmchen, Glückspilz, und trojanischer Wortesel…
Deutsche Sprache schwere Sprache!
„Warum nur“ wunderte sich Mark Twain, „hat eine junge Frau im Deutschen kein weibliches Geschlecht, warum heißt es das Fräulein, das Mädchen? Sogar ein Gemüse darf doch ´die Rübe´ heißen“ So schimpfte Twain 1880 in seinem Essay über „Die schreckliche deutsche Sprache“ (The awful German language). „Es gibt ganz gewiss keine andere Sprache“, klagte er, „die so unordentlich und systemlos daherkommt. Überall braucht es ein „der“, „die“ oder „das“, wo das Englischen mit dem neutralen „the“ auskommt. Ein Baum ist männlich, seine Knospen sind weiblich, seine Blätter sächlich. Warum, weshalb?“ Twain raufte sich die Haare.
Vollkommen vergleichbare Dinge haben unterschiedliche Artikel:
Die Sonne, aber der Mond und der Saft , die Flüssigkeit und das Wasser. Beim Mensch – der Kopf, der Rumpf, der Rücken, der Po, der Bauch, der Fuß. Aber – das Bein und der Knöchel, die Brust und der Busen, das Gesicht und die Nase, das Knie, die Ferse (der Fuß mit der Ferse, aber der Fuß und die Ferse…)
Wo ist die Logik bei das Messer, die Gabel, der Löffel ? Keiner weiss es, es ist halt so! Worte die auf „-e“ enden sind weiblich, aber der Löwe, der Rabe, der Knabe…. Worte mit Endung „-er“ meist männlich, mit Ausnahmen wie die Butter, die Mutter, und das Futter…
Die meisten alkoholischen Getränke (der Alkohol, nicht aber das Bier!) brauchen der als Artikel: zum Beispiel der Wein, der Wodka oder der Sekt.
Übrigens, es gibt kein gegenteiliges Wort zu durstig.
Sehr schwer zu begreifen und zu verstehen ist folgendes:
Der Baum – der Ahorn, der Holunder, der Wacholder, der Eukalyptus, aber – die Eiche, die Birke, die Kastanie / jedoch der Kastanienbaum, und – der Apfel / der Apfelbaum, warum die Birne / der Birnbaum.
Der Vogel – der Adler, der Fink, der Storch, der Star …. aber – die Amsel, die Meise, die Möwe, die Taube …
Der Mann (männlich), die Frau (weiblich), das Kind (sächlich?). Der Knabe – das Mädchen. Hier fehlt das Jungmännlein, der Junge – das Jungfräulein. Der Jüngling – das Fräulein. Der Mann – die Frau (endlich geschafft!). Der Opa – die Oma.
Der Duden hat zahlreiche Beispiele, in denen er der und das als zulässig erklärt: z. B. der/das Blog, der/das Bonbon, und der/das Event ….
Dann gibt es noch Worte, deren Bedeutung sich mit dem Artikel ändert!
Der Single: alleinstehende Person. Die Single: Lied, das allein auf einem Tonträger veröffentlicht wird. Das Single: Einzelspiel zwischen zwei Tennisspielern z.B.
Der Band: einzelnes Buch. Die Band: Musikgruppe. Das Band: Tonband
Der Kiwi: ein Vogel. Die Kiwi: eine Frucht
Der Lama: buddhistischer Priester. Das Lama: ein Tier
Die Maß: ein Liter Bier im großen Krug in Bayern. Das Maß: Einheit, mit der die Größe oder Menge von etwas gemessen wird.
Der Laster: ein Lastauto Das Laster: eine Sucht
Leider gibt es für das Genus im Deutschen keine einfachen Regeln.
Bei den meisten Wörtern muss man das Genus deswegen einfach lernen. Aber wer kann sich alle diese Endungen schon merken… Ein paar Regeln und Tipps gibt es aber trotzdem.
Diese Wörter sind meistens (aber nicht immer!) maskulin:
-
Tageszeiten, Wochentage, Monate und Jahreszeiten
-
Wörter mit den Endungen -ig, -ich, -ling oder -en:
-
Diese Wörter sind meistens (aber nicht immer!) feminin.
-
Wörter mit -in, -keit, -ung -heit, -schaft oder -ei am Ende:
-
Diese Wörter sind meistens (aber nicht immer!) neutral.
Ein Wort, zwei verschiedene Bedeutungen: Flügel
Es gibt sehr viele Wörter mit Doppelbedeutung, eine kleine Auswahl:
Dame – Frau, Brettspiel + Schachfigur. Decke – Bettdecke + Decke des Zimmers. Dichtung – Gedicht oder Abdichtungsring. Diele – Fußbodenbrett + Hauseingang. Dietrich – Vorname + Nachschlüssel. Drache – Ungeheuer + Papierdrache. Bienenstich – Gebäck oder Einstich des Insekts. Birne – Obst oder Glühbirne. Blatt – am Baum oder im Buch + Spielkarte. Blau – betrunken + Farbe. Blinker – zum Angeln + am Auto. Blüte – Falschgeld + Blüte der Blume.
Ja, ja, deutsche Sprache ist sehr verwirrend, darum einige Hintergrundinformationen:
Was man sagt – und was man meint, das ist nicht immer dasselbe:
Gesagt: „Aha.“ – Gemeint: „Laaaangweilig.“
Gesagt: „Wie interessant.“ – Gemeint: „Noch langweiliger.“
Gesagt: „Ich ruf dich an.“ – Gemeint: „Heute haben wir uns das letzte Mal gesehen.“
Gesagt: „ Bitte schön.“ – Gemeint: „Bedank dich wenigstens, du undankbarer Arsch.“
Gesagt: „ Schon gut.“ – Gemeint: „Nichts ist gut.“
Wörter, die bei gleicher Schreibweise eine andere Bedeutung haben können, sind Homografen:
a. Beinhaltung = Bein-haltung und Be-inhaltung
b. Spielende = Spiel-ende und spielende
c. Gründung = Gründung und Grün-dung
d. Staubecken = Staub-ecken und Stau-becken
e. Wachstube = Wachstube und Wachs-tube
f. Versendung = Vers-endung und Versendung
g. August = August (Vorname) – August (Monat)
h. modern = modern (zeitgemäß) – modern (faulen)
i. Heroin = Heroin (Droge) – Heroin (Heldin)
Und manchmal ergibt die deutsche Sprache überhaupt keinen Sinn, wenn man über Januswörter stolpert.
Januswörter sind Wörter, die einen Sachverhalt genau als Gegenteil beschreiben:
a. abdecken
eine Angelegenheit aufdecken, wegnehmen oder entfernen, und das Dach abdecken, und eine Sache zudecken, abdecken, bedecken
b. übersehen
etwas nicht sehen, und eine Angelegenheit voll im Blick haben
c. umfahren
um ein Hindernis fahren, und umfahren im Sinne von drüberfahren
d. Untiefe
eine sehr tiefe Stelle im Wasser, und eine besonders seichte Stelle im Wasser
e. abbekommen
etwas erhalten (einen Hieb abbekommen), und etwas entfernen (einen Fleck entfernen)
f. anhalten
Etwas dauert an und setzt sich fort: Der Schneesturm wird anhalten. Und: Aufhalten und zum Stillstand bringen
Viele deutsche Worte klingen gleich, für ungeübte Ohren.
Stellen Sie sich vor, wie sich andere amüsieren, wenn ihnen ein Ausländer etwas über einen Abfall erzählen will, obwohl er eigentlich Unfall meinte. Auch das Wort Unfall kann mit Ausfall, Notfall und Einfall verwechselt werden, und es gibt auch noch Durchfall…
Deutsche Sprache – schwere Sprache…. Jedoch auch andere Sprachen können uns ins Schwitzen bringen. Wer kennt Sie nicht, die deutschen Zungenbrecher!
Beginnen wir mit dem wohl bekanntesten Fischers Fritze Deutschlands, der frische Fische fischt. Dies kriegen wir wohl noch ohne zu stolpern hin.
Und weiter: Wenn hinter Fliegen Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach.
Es geht aber auch etwas schwieriger und dreckiger: Das Schleimschwein schleimt schweinisch im Schleim, im Schleim schleimt schweinisch das Schleimschwein.
Und für die Berner unter euch, könnt ihr euch erinnern wie „dr Papscht z Spiez z Späckbschteck zspät bschteut het?“ ( Wie der Papst zu Spiez das Speckbesteck zu spät bestellt hat.)
Aber auch im Französischen lässt es sich gut stolpern: Un chasseur sachant chasser sait chasser sans son chien (Auf Deutsch: Ein Jäger, der zu jagen versteht, kann ohne seinen Hund jagen.)
Hier ein Exemplar auf Italienisch: Trentatré trentini entrarono in Trento tutti e trentatré trotterellando. (Auf Deutsch: Dreiunddreissig Trentiner traten in Trient ein, alle dreiundreissig in leichtem Trab laufend.)
Liegt euch Spanisch besser? Pepe Pecas pica papas con un pico, con un pico pica papas Pepe Pecas. (Auf Deutsch: Pepe Pecas hackt Kartoffeln mit einem Pick, mit einem Pick hackt Pepe Pecas Kartoffeln.)
Englisch können ja viele, geht das aber auch? Six sick hicks nick six slick bricks with picks and sticks. (Auf Deutsch: Sechs kranke Hinterwäldler klauen sechs rutschige Ziegel mit Hacken und Stöcken.)
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Nun versuchen Sie mal die Mehrzahl/Plural all dieser Wörter zu benennen. Decken Sie schnell mit der Hand die recht Seite ab – nein, nicht gucken, sofort abdecken – und testen Sie sich …
die A n a n a s die A n a n a s s e
das P u b l i k u m die P u b l i k a
der G l o b u s die G l o b e n
das M a x i m u m die M a x i m a
das S t o r n o die S t o r n i
das W a s s e r die W ä s s e r
der K o d e x die K o d i z e s
der K o n s u l die K o n s u l n
der K a k tu s die K a k t u s s e
das C h a o s kein Plural
der G l a n z kein Plural
das K n i e ist das einzige deutsche Wort, das im Singular und Plural gleich geschrieben aber unterschiedlich ausgesprochen wird !
Absolut Gegensätzliches kann doch einen Sinn ergeben im Deutschen: Alter Knabe, beredtes Schweigen, offenes Geheimnis, geliebter Feind, und Ausnahmeregel.
Und schauen Sie mal, es gibt deutsche Städtenamen wie gleich klingende deutsche Verben:
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Oma und Opas Worte
Der Blick in Omas und Opas Wort-Mottenkiste bringt nicht nur Verstaubtes ans Licht, sondern auch Kostbarkeiten, die uns verloren gegangen sind. Begriffe mit dem besonderen Klang. Die Welt von “Damals” nur noch ein verwehter Hauch, die Wörter fristen ein Schattendasein.
Aus diesem Grund hatte der Berliner Sprachwissenschaftler Anatol Stefanowitsch auf seinem Twitter-Account dazu aufgerufen, Vorschläge für typische Seniorenwörter zu posten. Die Vielfalt der Begriffe überraschte auch ihn. In den Tausenden Tweets finden sich viele Wörter, die tatsächlich die meisten Jüngeren nur noch aus dem Mund von Oma und Opa kennen dürften zum Beispiel: Flittchen, Kinderstube, Tüdelig, Kaiserwetter, Firlefanz, Zuber, Stelldichein,Tausendsassa, Schwerenöter, Transistorradio, erlaucht, Kintopp, Liebestöter, Schwofen, Diwan, Persilschein, anbimmeln, Tropfenfänger, Poussieren, Rundfunkzeitung, Kokolores, Münzfernsprecher, Backfisch, Schlüpfer, Muckefuck, Hallodri, Badeanstalt, Bedürfnisanstalt, Leibesertüchtigung, Gnä´Frau, Drahtesel, Schuhwichse, Groschen…
Poetische Wortschönheiten: sehnsuchtstrunken, frohbeschwingt, kaltgrimmig, wunschgestillt, nachtumhüllt, traumselig, …
Sprache ist Reichtum, Wörter sind Kunstwerke: Potzblitz, Spekulier-Eisen, Stopfei, Trinkhalle, Lichtspieltheater, Mondscheintarif, Fisimatenten, Herrengedeck, Testbild, Sonntagsbraten, Heiermann (5Mark Münze), Wählscheibe, Ostzone, Flimmerkiste, Halbstarke, Kurschatten, Ratzefummel (Radiergummi), Bandsalat, Spülstein, Badetag, Notdurft, Lümmel, Famos, Leibchen, Teewagen, Flegel, Kesselflicker, Tiegel, Engelmacherin, Kinkerlitzchen, Fingerspitzengefühl …
Lustige deutsche Worte: Betthupferl, Fracksausen, Hüftgold, Katzenkopfpflaster, Klatschmaul, Luftikus, Pustekuchen, Quadratlatschen, Schmollwinkel, Schwitzkasten, verkasematuckeln, Wolkenkuckucksheim, Hokuspokus, Holterdiepolter, piekfein, Kladderadatsch, Remmidemmi, Kuddelmuddel, Bauchpinseln, Schnurstraks, Klimbim, Rambazamba, Larifari, Tohuwabohu, Plemplem, Pillepalle (Bagatelle)…
Hier drei Beispiele wie ein kleines Komma einen Satz verändert, ja sogar gefährlich verändern kann:
Unsere Sprache im Wandel der Zeit, von der „Vettel“ zur „Rentnerbarbie“.
Es gibt eine Menge von Wörtern, die sich überlebt und ihre Bezeichnungskraft eingebüßt haben. Manche von ihnen werden noch in einem übertragenen und oft auch ironischen, spaßhaften Sinne benutzt. Das heißt, das was sie bezeichnen, gibt es schlichtweg so nicht mehr oder werden durch moderne Ausdrücke verdrängt. Trotzdem wissen Viele noch, was gemein war mit den Flegeljahren oder Scherzkeks, Straßenfegern, Gassenhauer, Drangsal, Zugehfrau und Possenreißer.
Wenig schmeichelhafte Bezeichnungen für Frauen verabschieden sich gerade aus dem deutschen Wortschatz, oder haben es schon getan: Die Vettel zum Beispiel. Petra Cnyrim umschreibt in ihrem Buch „Buch der leider vergessenen Wörter“ die Vettel als Beleidigung einer alten, oft zwielichtigen Frau und leitet sie von lateinisch „vetula“ (altes Weib) ab. Alte Hexe wäre für sie ein vergleichbare Ausdruck.
„Rentnerbarbie“ nannte die Jugend von 2018 respektlos, aber punktgenau eine übermäßig geschminkte alte Frau, und „Wandelboje“ eine schwimmende alte Frau mit Badekappe. Was hat das jugenddeutsche „Eckenkind“, eine Person ohne Freunde, oder der „Einwegspritzer“ (uncharmant für „Single“) noch mit verblassten Mythen wie dem Hagestolz, dem Eigenbrötler, Einsiedler zu tun? Und deren Penis wurde von damaliger Mama mit „Schniedelwutz“ umschrieben.
Der „Spermienator“ gönnt sich viele On-Night-Stands. Entspricht er unverblümter dem sprachlich ziemlich verblümten Schwerenöter von einst ? Wohl mehr dem
Galan, Liebhaber vieler Frauen, dem Lotterbuben, vielleicht auch dem Hallodri oder dem Tausendsassa. Mehr ins Übermütige und Despektierliche ging es mit dem Halbstarken, Hundsfott, Flegel, Fatzke (trägt seine vermeintliche Überlegenheit zur Schau), dem Gammler der 60er Jahre, dem Tunichtgut, Halunken, Spitzbuben und der Kanaille (gemeiner Kerl). Doch ihre Zeiten sind vorbei!
Jugendsprache gab es immer!
Jede Epoche besaß und besitzt ihre recht flotte, flapsige bis drastische Jugendsprache, und markante Ausdrücke stehen für das Lebensgefühl eines bestimmten Zeitabschnitts .
Die Jugendsprache ist kein Phänomen des 21. Jahrhunderts. Von einer von der Standardsprache etwas abweichenden „Studentensprache“ wurde schon während der Reformationsbewegung im 16. Jahrhundert berichtet. Erste Zusammen-fassungen ihrer speziellen Ausdrücke wurden um 1800 von den Studenten selbst erstellt. In späteren Jahren wurde auch die Sprache nichtakademischer junger Menschen mehr beachtet, festgehalten und erforscht. Einige dieser altertümlichen Begriffe wurden im Laufe der Zeit in die Standartsprache integriert und zählen heute zu den geläufigsten überhaupt, beispielsweise „sich einschreiben“ (z.B. sich für einen Kurs einschreiben; dieses Wort war vor ein paar Jahrzehnten ein neuer Begriff der Studenten) oder für etwas „blechen“ (bezahlen), und „mogeln“.
“Kneipe” und “Moneten” etwa stammten aus der Gaunersprache, die Bildungsbürger grauste es…
Was am Anfang des 20. Jahrhunderts z. B. famos war und in den 1930 dufte, wurde in den Sixties fetzig und in den 1980er Jahren cool. In den beiden letzten Jahrzehnten lauten die Qualitätsurteile oft fett, krass und korrekt, porno (meint in der Jugendsprache interessant), tight, und heute lit.
Mit „boha“ oder „ey“, werden die unterschiedlichsten Empfindungen ausgedrückt. Als Ausdrücke großer Zustimmung wurden schon vor einigen Jahren Begriffe wie „knorke“ oder „astrein“ geprägt, die zwischenzeitlich von „geil“ und unterdessen durch englische Äquivalente wie „nice“ (nett, super), oder „lit“ (heiß, brandneu) ergänzt werden.
Die Varianten sexueller Beziehungen darf man heute wohl differenzierter benennen: „Sidechick“„ ist eine Frau, mit der man eine Affäre hat. Kürzer dauert es mit der „Einwegtussi“, die man vielleicht noch „entkorkt“ hat (entjungfert, sagte man früher dazu).
Doch auch für Bewunderung drückt sich die Jugend von heute eigenwillig und variantenreich aus: „Schnapper“ heißt bei ihr eine gut aussehende Person, die man sich schnappen muss. „Pornofee“ ein Mädchen, dass sexy und süß ist. „Swaggernaut“ heißt eine extrem coole Person, „Synapsenkitzler“ jemand oder etwas Außergewöhnliches. Eine Frau, die von hinten besser aussieht als von vorne, ist jungen Leuten sogar eine eigene Bezeichnung wert: „Bakku-shan“ (aus dem Japanischen) heißt sie. Steiler Zahn wie Jugend von einst – das sagt doch keiner mehr.
Voll im aktuellen Trend sind Abkürzungen wie „LOL“ (lautlos online lachen), und „omg!“ (Oh mein Gott). Man neigt in der Jugendszene dazu, ganze Sätze wie You Only Live Once (Du lebst nur ein Mal) zu Akronymen – in diesem Fall „Y.O.L.O, YOLO“ oder auch manchmal ganz lange Sätze wie „HDMFGUL“ (hab dich mega fest gern und lieb) abzukürzen. Das spiegelt den Einfluss wieder, den die digitale Kommunikation auf Jugendliche ausübt. Einerseits funktionieren viele Dienste oder Plattformen wie SMS oder Twitter mit Zeichenbegrenzungen. Andererseits lässt sich durch Abkürzungen Zeit beim Tippen sparen. Da insbesondere junge Erwachsene intensiv online kommunizieren, gehen Abkürzungen oder „HDL“ (hab dich lieb) auch in den mündlichen Sprachgebrauch über. So prägen sie teilweise das Sprechverhalten ganzer Generationen.
Die Emoticons (Zeichen) sind Darstellungen der Gefühle des Schreibers wie „:o)“ (Freude, Lachen), „<3“ (liegendes Herz, hab dich lieb) und „:-)“ (einfacher smiley).
Üblich sind auch solche Kürzungen wie so einem zu so´nem usw..
Modewörter aus der jeweils aktuellen Jugendsprache werden durch unter-schiedliche Faktoren beeinflusst (z.B. Werbung, Medien, Fremdsprachen, Fach- und Sondersprachen oder Dialekte) und unterscheiden sich nach Herkunftsort, sozialer Schicht oder Clique.
So hat auch jede Generation auch ihre ganz eigene Jugendsprache. Es gibt nicht nur eine Jugendsprache, streng genommen sind es Jugendsprachen, die sich natürlich nicht nur von Generation zu Generation, sondern auch von Region zu Region oder sogar von Gruppe zu Gruppe unterscheiden.
In der heutigen Zeit zählen zu diesen Einflüssen vor allem die verstärkte internationale Zusammenarbeit und insbesondere Fernsehen und Internet, die zunehmend von Spaß, Unterhaltung und von Fremdsprachen gekennzeichnet sind. Die Menschen müssen lernen, sich mit Anderssprachigen zu verständigen und dafür eine gute Auffassungsgabe besitzen. Sie müssen flexibel sein, schnell, lustig, herausragend und überzeugend. – Neu erfundene Wörter sind ein Zeichen von Kreativität.
Als Vorläufer dessen,was heute als Jugendsprache bezeichnet wird, gelten:
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historische Studentensprachen und Schülersprachen
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50er Jahre: Halbstarken-Chinesisch;
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60er Jahre: Teenagerdeutsch;
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70er Jahre: APO-Sprache und Szene-Sprache oder Schüler-deutsch;
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80er Jahre: die große Vielfalt;
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90er Jahre: Jugendsprache;
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2000er Jahre: Kanakisch oder Kiezdeutsch;
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2017: kam Vong (-sprache) mit dem Jugendwort „I bims“.
Jugendsprache/Schülersprache hat es schon immer gegeben, und zwar immer dort, wo Jugendlichen genügend Freiräume zur Entfaltung geboten wurden. Die moderne Jugendsprachforschung beginnt Mitte des 19. Jahrhunderts. Wobei hier nicht auf das geschriebene Wort geachtet wurde, sondern auch auf deren Sprachwissen und dessen Verwendung.
Warum gibt es Jugendsprachen?
Jugendsprache dient Jugendlichen in der Phase der Orientierung und auf der Suche nach Zugehörigkeit als verbindendes Element, ähnlich wie Kleidung, Musik oder bestimmte Verhaltensformen. Was nach innen Zusammenhalt fördert, stellt nach Außen eine Möglichkeit der Abgrenzung dar, zum Beispiel wenn Jugendsprache als eine Geheimsprache verwendet wird, um von anderen Gruppen, Eltern oder Lehrern nicht verstanden zu werden.
Jede Generation prägt eine Sprache mit eigenen Ausdrücken. Charakteristisch sind Stilmittel wie Ironie oder Provokation in Teilen davon. So hat die junge Generation auch eine ganze Serie von neuen Ausrufen, rhetorischen Fragen, Kommentaren und Redewendungen in Umlauf gebracht, die dem spontanen Ausdruck von Gefühlen dienen. Ein paar Kostproben:
„Geht´s noch?“ „Echt jetzt?“ „Das geht gar nicht!“ „Das geht sowas von garnicht!“ „Ich glaub´s nicht!“ Um spontane Reaktionen wiederum zu dämpfen, sind neuartige Beschwichtigkeitsformeln beliebt: „Alles gut!“ „Okee,okee!“ „Entspann dich!“ oder auch „Chill mal deine Base!“
Und die häufig eingesetzten kleinen Wörter zur Verstärkung einer Aussage sind „mega“ , „de luxe“ oder „hammer (sehr).
In die Reihe neuer oder auch nur leicht veränderter Kommentare gehört „ganz ehrlich“, sagt Prof. Dr. Roland Kaehlbrandt von Forschung und Lehre. Zwar ist der Ausdruck nicht neu, neu ist allerdings seine überaus häufige Verwendung. Und diese passt zu dem wachsenden Bedürfnis nach spontaner, schneller, kurzer, lässiger Kommunikation. „Ganz ehrlich“ oder „mal ganz ehrlich“ leiten ein emotionales Geständnis ein, das vom Gegenüber allerdings auch Zustimmung erheischt. Tatsächlich aber ist „ganz ehrlich“ eine Kurzformel für alltägliche Aufgeregtheit aller Art – und genau deshalb so angesagt.
Sprachkulturen auf die deutsche Hochsprache wird zur neuen Jugendkultur stilisiert. Aus Deutsch wird Denglisch, Deukisch, Dürkisch. Oder als Szenejargon der vorwiegend von zweisprachig aufgewachsenen, meist türkischstämmigen Jugendlichen der zweiten oder dritten Einwanderungsgeneration gesprochen wird: Kanak Sprak, Ghettosprache, Kiez-Deutsch, Türkenslang und Kanakisch.
Für den Linguisten Peter Sieber von der Pädagogischen Hochschule Zürich ist die Wahrnehmung von Sprache auch davon abhängig, welcher Generation man angehört. „Ich merke doch an meinen Söhnen, dass sie nicht die Sprache sprechen, die ich spreche. Sehr häufig wird dieser Wandel auch als Verfall, als eine Entwicklung hin zum Schlechteren diskutiert.“
Aber hat sich die Sprache verschlechtert? Peter Sieber verneint: „Die Sprache ist vielfältiger geworden. Klar konnten die Abiturienten um 1900 in einer Sprache formulieren, die unseren heutigen Abiturienten nicht mehr zugänglich ist. Andererseits können heutige Abiturienten Dinge formulieren, die vor 100 Jahren außerhalb der sprachlichen Realisierung waren. Diese Verschiebung hat jedoch nicht zum Schlechteren geführt!“
Dass Rechtschreibung und Zeichensetzung immer schon ein Problem waren, hat auch Sieber festgestellt. Pädagogen klagen über fehlende Kommata und falsche Satzstellungen, solange es Komma und Satzstellungen gibt. Was sich jedoch verändert hat, sind die sprachlichen Anforderungen, denen Jugendliche begegnen müssen. Denn sie leben heute in sehr unterschiedlichen Sprachwelten.
Je nach Umgebung ziehen sie ein anderes Sprachregister. Sie „switchen“ (wechseln) von einer Sprachform in die andere, finden mit Lehrern einen anderen Ton und ein anderes Vokabular als mit Freunden. Sie simsen, twittern und chatten in komplett anderen Sprachformen. Der mediale Umbruch durch digitale Medien hinterlässt hier seine sprachliche Spur.
Fakt ist: Die Sprachentwicklung der Jugendsprache geht schneller vonstatten wie jemals zuvor in der Geschichte.
Außerdem hat der Wortschatz im Deutschen stark zugenommen. In den letzten 100 Jahren sind 1,6 Millionen neue Worte dazugekommen.
Sprachverfall? Von wegen! Vielleicht ist es dieser extreme Wandel der Sprache, der den Kritikern, den Warnern vor dem sprachlichen Super-Gau, Angst und Sorge bereitet.
Ist es die Angst, nicht mehr verstanden zu werden oder nicht mehr zu verstehen? In Zeiten, in denen Filme wie „Fack ju Göhte“so erfolgreich sind ( Eine Komödie von Bora Dagtekin. In Deutschland hatte sie 2013 bis Juli 2014 über 7,4 Millionen Besucher.)? In denen an Universitäten die Forscher international längst nur noch in Englisch kommunizieren? Wenn man plötzlich seine eigenen Kinder nicht mehr versteht? Wenn die Muttersprache einem fremd vorkommt?
Das Jugendwort des Jahres:
Mit dem 2008 ins Leben gerufenen Wettbewerb soll der kreative Umgang von Jugendlichen mit Alltagssprache aufgezeigt werden. Ursprünglich hatte der Langenscheidt-Verlag München die Wahl veranstaltet. Dann wurde Langenscheidt Anfang 2019 von dem zur Klett-Gruppe gehörenden Pons-Verlag übernommen. Im selben Jahr pausierte die Wahl des Jugendworts, die auch als Werbeaktion für den Verlag (Lexikon „100 Prozent Jugendsprache“) kritisiert wurde.
Allerdings ohne das „Jugendwort des Jahres“ wäre das Deutsche wohl um einige amüsante Ausdrücke ärmer. Es sei schade, wenn ein Anlass abhanden kommt, über Sprache nachzudenken, über Sprache zu diskutieren. Denn diskutiert wurde viel über das Jugendwort. War es nun die „Gammelfleischparty, eine wenig schmeichelhafte Bezeichnung für eine Ü-30-Party und 2008 das erste gekürte Jugendwort überhaupt, oder 2016 „Fly sein“. Der Ausdruck kommt aus der Hip-Hop-Sprache und soll so viel bedeuten wie: Jemand oder etwas „geht besonders ab“. Die Reaktionen immer wieder: Gibt es wirklich junge Leute, die so reden?
Fazit: Egal wo man hingeht, Jugendwörter sind heutzutage nicht mehr wegzudenken. Es ist ein Stück Sprachkultur und ähnelt sich oft in jeder Stadt Deutschlands. Viele dieser Wörter der Jugendsprache sind schon mehr als 10 Jahre alt und halten sich bis heute noch hartnäckig. Jugendwörter sind auch heute 2020 ein richtiger Klassiker, und einige schaffen es sogar auch in den Duden…
Wenn Sie mit Kindern oder der jungen Generation mithalten möchten egal ob Sie jung oder schon älter sind, sollten Sie die Bedeutung der Jugendwörter kennen die Sie so wahrscheinlich noch nie gehört haben.
Daher hier einige der beliebtesten und coolsten Jugendwörter:
Alman = Bezeichnung für einen Deutschen (türkisch Alman “Deutscher”)
Lauch = Dünner Typ ohne Muskeln!
Ehrenmann = Guter Freund der alles für dich tut.
Chaya = Bezeichnung für Mädchen
Chayas klären = Mädchen aufreißen
Safe = Wenn etwas sicher ist
Bratan= Russisches Wort für Bruder. Brat wird in slawischen Sprachen für Bruder benutzt.
Bratina = Das selbe wie Bratan. Eine echte Kumpeline
31 er = kommt von dem Paragraph 31. des Stgb
Brudi = Bedeutet nichts anderes als Bruder
Babo = Anführer oder Chef
verpeilt = Wenn jemand verwirrt ist
Swag = bedeutet so viel wie gute Ausstrahlung …
YOLO = “You Only Live Once” Bedeutet so viel wie du lebst nur einmal.
Ameisentitten = Gänsehaut
Läuft bei dir = Wenn bei jemandem alles perfekt in letzter zeit ist.
Kevin = Schimpfwort wenn jemand etwas ziemlich dummes getan hat.
Alpha Kevin = Der dümmste von allen!
Du Jochen = Bezeichnung eines dummen Mitschülers
Was1life = Bezeichnung für ein tolles Leben
Bro = Abkürzung für Bruder
Gönn dir = Wenn es sich jemand gut gehen soll
Hartgegönnt = Wenn man etwas ausgiebig genossen hat
dissen = jemand fertig machen oder beleidigen
Bierschiss = Wenn man nach dem Saufen am nächsten Tag aufs KLO geht.
Chillig = Wenn etwas cool ist oder man es gemütlich findet.
Cremig = man sich mal beruhigen soll
Gib ihm nen Einlauf = Mach ihm Ärger …
Epic = Wenn etwas unglaublich oder richtig geil ist.
Ellis = Eltern.
Faker = Menschen die sich verstellen und nicht ehrlich sind.
Fly sein = Wenn etwas besonders abgeht
Gamsig = Wenn man Lust auf Sex hat.
Gediegen = etwas ruhig angehen
Gib ihm! = Richtig so! mach es!
Holy Shit = Heilige Scheisse
Insta = Instagram
Isso = Ist so! Kann man nicht ändern.
Larry = Wenn jemand extrem dumm ist
Labertasche = Wenn jemand extrem viel redet
Mindfuck = Extreme Verwirrung
Mucken = Jemand provozieren
raffen = verstehen
Smoken = wenn man eine rauchen geht
Kartoffel = Ein Deutscher
Tinderella = Mädchen von Tinder
verbuggt = Wenn etwas einen Fehler
heul halt = Wenn man sich zu sehr aufregt
Yalla! = Beeil dich!
ehrenlos = wenn man andere respektlos, unanständig, würdelos und schlecht behandelt.
Wild = als Beschreibung wenn etwas aufregend war.
Hue = anderes Wort für Hure
Lan = anderes Wort für Ausländer
Keule = anderes Wort für Frau
Weed = anderes Wort für Gras
Babo = Anführer Chef
Brudi = Bruder
Shebab = bedeutet soviel wie „junge Leute“ auf Arabisch
Swimp bedeutet siviel wie Trottel oder Weichei
Kümmel = Ausländer/Türke
Bro = Abkürzung für Bruder
LoL = Abkürzung „laughing an the floor loud“, laut auflachen
Insta = Instagram
Buttergolem = abwertend für einen übergewichtigen Menschen
Bitchmove = eine schlechte Tat
klar kommen = wenn jemand Scheisse redet
Ehrenfrau = gute Freundin die alles für dich tun würde
du Opfer = wenn jemand etwas dummes getan hat
hustlen = hart arbeiten, immer am Arbeiten
adden = Nummer oder Kontakt hinzufügen
Pumpen = Wenn jemand ins Fitness Studio geht
Chabo = großer fieser Türke
zerstören = wenn jemand kritisiert und gewinnt!
stabil = wenn etwas gut funktioniert
fuck you = „Fick dich“
Digger = ein guter Kumpel
Kellerkind = jemand der immer zuhause sitzt
Bitch = Schlampe
Wegflanken = geilen Sex mit jemand haben
Auf dein Nacken = die Aufforderung , dass jemand die Rechnung und die Zeche heute zahlt
cringe = etwas höchst peinlich finden
Broke = pleite, kein Geld haben
Du Otto = wenn jemand sagen will, das er extrem dumm ist
Retard = wenn jemand sich dumm anstellt
Ozan = ein cooler Typ
Mashalla = ein beliebtes Wort, wenn der Automat zahlt
Gönn = wenn Gott will
Das ist Lawa = etwas dummes/blödes
Lost = wenn man mit etwas nicht zurechtkommt oder etwas nicht checkt
Maschine = wenn jemand etwas ziemlich gut kann
Autist = wenn jemand in etwas schlecht ist
Yarrak = heißt soviel wie Schwanz
legit – „seems legit“ = scheint legal zu sein
Kek = soviel wie Versager, Looser oder Lappen, kann zu TopKek gesteigert werden.richtiger
Evolutions Bremse = jemand der so dumm ist, das er besser keine Nachkommen haben sollte
Boomer = „Ok Boomer“ wird verwendet, um Aussagen der Boomer-Generation abzuwerten oder
lächerlich zu machen
Tja, wie sagte Sokrates: „Ich weiß, dass ich nichts weiß.“
Zurück zu unserer Erwachsenensprache.
Oxymoron und Paradox sind widersprüchliche Wortkreationen:
Was sind das für Kreationen?
Z. B. ein eingefleischter Vegetarier, ein alter Junggeselle, ein weibliches Erdmännchen oder ein riesengroßer Gartenzwerg. Diese Zusammensetzungen sind an sich nicht falsch, tragen aber doch einen deutlichen Widerspruch in sich:
Eile mit Weile, es lebe der Tod, teuflisch gut, ehemalige Zukunft, Hallenfreibad, Schwarzschimmel, Bürgeradel, absichtliches Versehen, lautes Schweigen, bösartig, Schadenfreude, zusammenreißen.
Deutsche Sprache „hat schon was“ sie ist reich an Zusammensetzungen, die unsere Sprache so lebendig machen. Damit können wir endlos lange Wörter konstruieren. Auf den 2.Blick sind jedoch nicht wenige unter ihnen absolut paradox. Zudem haben wir Wörter, die es in vielen Sprachen gar nicht gibt – und eine Kleinigkeit in Sachen Zeichensetzung oder Klein- und Großschreibung kann einen immensen Unterschied ausmachen.
Ganz ehrlich, es gibt viele Beispiele dafür, dass unsere Sprache einfach seltsam und manchmal auch ziemlich widersprüchlich ist. Einige Zitate:
„Paradox ist, dass manche abtauchen müssen, wenn etwas auftaucht.“
Wolfgang J. Reus (1959-2006), deutscher Journalist, Satiriker, Aphoristiker und Lyriker.
„Paradox ist, wenn ein süßes Mädchen sauer reagiert.“
Kalenderspruch
„Trägst du Unterwäsche – oder ziehst du sie an?“
Eduard Horst Bellermann *1937, deutscher Bauingenieur, Dichter und Aphoristiker.
„Alles fließt – nur der Wasserhahn tropft.“
Graf Fito (1838), eigentlich Klaus Klages, deutscher Gebrauchsphilosoph und Abreißkalenderverleger.
„Paradox ist, wenn jemand in einer Stehkneipe liegt und einen sitzen hat.“
Unbekannt
„Einem Torso – kann man nichts abschlagen.“
Eberhard Horst Bellermann (*1937) deutscher Bauingenieur, Dichter, Aphoristiker.
„Paradox: Wenn ein Schlaumeier Unsinn verzapft.“
Friedrich Löchner (1915-2013), Pseudonym: Erich Ellinger, deutscher Pädagoge, Dichter und Autor.
Was sind Oxymoron und Paradoxon?
Ein Oxymoron findet sich stets in bestimmten Wortverbindungen oder -zusammensetzungen, die sich im Grunde widersprechen. Die eigentlich unvereinbaren Wörter werden hier im selben Zusammenhang genannt und sorgen damit erst einmal für Verwirrung.
Schon das Wort selbst – Oxymoron – deutet die Funktion des Stilmittels an. Es setzt sich nämlich aus dem altgriechischen Wörtern „oxys“ und „moros“ zusammen, die zum einen „scharfsinnig“ und „dumm“ bedeuten. Das Wort selbst ist also schon ein Oxymoron, da sich der Begriff an sich widerspricht.
Z. B. besteht das Oxymoron „Feuerwasser“ (Alkohol) aus den sich widersprechenden Wörtern Feuer und Wasser. Weitere Beispiele:
Ausnahmeregel, bittersüß, Busbahnhof, Eisenholz, Entschuldungskredit, Fleischsalat, Flüssiggas, Friedenspanzer, furchtbar-angenehm, Hassliebe, Hörbuch, Trockeneis.
Penrose-Dreieck
Paradoxon ist die Aussage, die im Widerspruch zum gesunden Menschenverstand zu stehen scheint, aber sie finden sich in unserer Sprache wieder. Sätze wie „Das war ganz schön schrecklich“, „Du hast es aber auch einfach schwer“ oder „Es fühlt sich alles richtig falsch an“.
Die Widersprüche lösen sich im Paradoxon bei näherer Betrachtung wieder auf. Es handelt sich um einen Scheinwiderspruch. Ein gutes Beispiel ist „weniger ist mehr“. Die Wörter weniger und mehr scheinen sich zu widersprechen, Jedoch denkt man ein wenig genauer darüber nach, erkennt man den tieferen Sinn. Wenn jemand z. B. im übertragenen Sinne dick aufträgt oder mit seiner Art beziehungsweise seinem Auftreten übertreibt. Hier kann es durchaus wertvoll sein, sich ein wenig zurückzunehmen. Weniger ist dann tatsächlich mehr.
Solch tiefliegende Wahrheit sucht man in einem Oxymoron dagegen vergeblich.
Wortspiele, Wortwitz, Wortschöpfungen werden in der deutschen Sprache viel Raum geboten, eben weil man einfach ein Wort ans nächste knüpfen kann und siehe da: ein neuer Begriff entsteht.
Wir sind ja auch stolz auf unsere schöne Sprache. Dennoch benutzen wir ganz alltäglich zahlreiche Worte, die eigentlich Unsinn sind und total Unlogisch. Hier einige Beispiele:
Gefrierbrand, Wahlpflichtfach, Doppelhaushälfte, Selbsthilfegruppe, Handschuh, Frauenmannschaft, Trauerfeier, Fruchtfleisch, Hallenfreibad, Minuswachstum… Fleischkäse…
Es gibt noch den Pleonasmus, dabei werden Wörter zusammengefügt, die eigentlich das Gleiche aussagen! Ein typisches Beispiel ist der Ausdruck „pechrabenschwarz“. Hier wird in drei aneinandergefügten Wörtern dasselbe zum Ausdruck gebracht, nämlich Dunkelheit. Noch mehr – bitte sehr: Alter Greis, stillschweigend, schlussendlich, tote Leiche, nasser Regen und fuchsteufelswild…
Voliere ist schon ein großer Vogelkäfig…
Und eine Mischung aus Paradoxon, Oxymoron, Antithesen, einfach ironische Ausdrucksweisen – interessant hören sie sich alle an:
absichtliches Versehen, offenes Geheimnis, Himmel auf Erden, Alkoholfreies Bier, ekelerregend schön. Holzeisenbahn, zurück in die Zukunft, lebende Leiche, kleines Riesenrad, Schwarzlicht, schön schrecklich, bankrotter Millionär.
Und jetzt lesen Sie diese Herausforderungen mal sofort r i c h t i g :
Brotherstellung
Kreischorverband
Ministereoanlage
Hoffensterchen
Baumentaster
Zwergelster
Polentataler
Rotzeder
Altbaucharm (Smiley Fisch von Arthur Thiemenn)
Stiefenkelchen
Südelsass
Brauseminar
Versenkantenne
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Zum Schluss:
Alle tun es. Auf ziemlich vulgäre Art sogar. Über alle Schichten hinweg, in so gut wie jedem Alter, Jugendliche, Frauen wie Männer, und in allen Ländern – Schimpfen!
Was genau ist eigentlich ein Schimpfwort?
Im Normalfall handelt es sich bei Schimpfwörtern um aggressive und verletzende Ausdrücke, die darauf abzielen, Ablehnung auszudrücken oder zu beleidigen. Im Deutschen herrschen dabei erstaunlich viele Schimpfworte aus dem Fäkalbereich vor, doch wie wird in anderen Ländern geflucht und woher stammen die Schimpfwörter?
Orientalen und Russen sind Schimpf-Champions, sie schimpfen extrem oft und virtuos. Auch der deutsche Schimpfwortschatz kann sich sehen lassen. Nur eine Nation schimpft fast nie – die Japaner.
Wie definiert die Sprachwissensschaft das Schimpfwort?
Als Grobumschreibung kann man wohl sagen: ein Schimpfwort ist ein Wort (oder eine Wortverbindung), das eine Person, manchmal auch ein Ding, mit einer abwertenden Bedeutung besetzt und sie auf diese Weise beleidigen oder Ablehnung ausdrücken will. Im weiteren Verständnis sind aber auch Ausdrücke gemeint, die niemanden treffen sollen, außer vielleicht einen selbst, beim Fluchen etwa:
Mist! Scheibenkleister! Verflucht! Verdammt! Ein wichtiger Aspekt ist die emotionale Aufgeladenheit der Begriffe.
Mit modernsten Techniken kann man in Experimenten nachweisen, dass und wie Schimpfkanonaden die Psyche zu entspannen vermögen. Und auch in der Systemlinguistik oder Grammatik, wenn Sie wollen, hat es in den letzten Jahren ein wachsendes Interesse an sogenannten expressiven Ausdrücken gegeben, an Wörtern, die Emotionen transportieren.
Aus einem Gespräch in DIE WELT mit dem Sprachwissenschaftler Priv.-Doz. Dr. André Meinunger, Berlin: „Vollpfosten“ zielt auf einen dummen Menschen ohne Esprit und Feingefühl, genau wie „Vollhorst“. Interessant ist jedoch, dass ein Personenname zum Schimpfwort wurde. So etwas kommt gern bei und mit unmodernen oder stigmatisierten Namen vor: Uschi, Heinz, Willi…. das wird dann mit „voll“ gesteigert wie beim „Vollidioten“. Der Sohn vom „Vollhorst“ ist vielleicht der „Alpha-Kevin“.
„Trulla“ oder „Tussi“ sind beide im Mittelbereich der Beleidigung, schlimm sind sie jedenfalls nicht („Tussi“ ist etwas derber). Das gilt eher für „Fotze“ oder „Drecksau“!
Schimpfwörter kommen aus sogenannten Tabubereichen; dazu gehören Körperausscheidungen, Sex, Krankheit und Tod, Glaube und Religion, und ein paar weitere Quellen. Die lateinischen Völker, also Franzosen, Spanier, Italiener, sollen sexuell geprägt sein. Amerikaner und Russen ebenfalls – eigentlich fast alle in der Welt. Wenn die einen beschimpfen, dann wird es schnell sexuell. Bei den Österreichern und Deutschen mit ihren skatologischen (den Bereich des Anus beziehenden) Vokabeln, sind die häufigsten Wörter „Arschloch“ und „Scheiße“, also eher Fäkales. Dazu gehört auch der „Scheißkerl“.
Natürlich spielt die Kultur eine wesentliche Rolle, aber man darf nicht zu kurz schließen. Unsere Nachbarn, die Niederländer, nutzen besonders häufig Wörter aus dem Krankheitsbereich, die Skandinavier aus dem von Glauben und Religion – aber besonders fromm oder gottesfürchtig sind die nun nicht oder nicht mehr.
Vielleicht sollten aus der Mode gekommene Schimpfworte wieder mehr verwendet werden. Da gibt es veraltete Einsilber wie Schelm, Depp, Balg, Schalk, Tropf, Wanst, Schuft. Wenn die wieder populär würden, sollte es mich interessieren, erstens wie sich die Bedeutungen verschieben und zweitens wie man in unserer Zeit dann die weiblichen Entsprechungen bildet: eine Schelmin hat es mal gegeben, aber Deppin, Schuftin, Wanstin oder Wänstin?
Angeblich beim Autofahren wird am meisten geschimpft.
Das ist insofern interessant, als man hier den Stressabbau als wesentlichen Teil beim Schimpfen gut nachvollziehen kann, denn in den meisten Fällen sind die beschimpften Personen ja so weit weg, dass sie kaum etwas von der Aggression mitbekommen.
Übrigens: Eine der häufigsten kränkenden Gesten auf deutschen Straßen ist der gestreckte Mittelfinger. Für den wurden in Deutschland Geldstrafen in Höhe zwischen 600 und 4000 Euro verhängt! Zeigt ein empörter Autofahrer dem anderen einen Vogel, kostet ihn das 750 Euro. Der “Scheibenwischer” (mit flacher Hand vor der Stirn wischen) liegt zwischen 350 und 1000 Euro… !!!
Generell scheint es so, dass häufiger geschimpft wird. Aber ob das tatsächlich so ist, muss wirklich noch genauer untersucht werden.
Eine Beobachtung für das Deutsche ist, dass Schimpfwörter aus fremden Sprachen – vor allem dem Englischen und neuerdings auch den Migrantensprachen – erst einmal ins jugendliche Vokabular – übergehen : „Bitch“ (Schlampe) und „Azzlack“ (Asozialer Kanake, und weiblich Azzlack-Lady).
Mir gefällt es, sagt Meinunger, wo Kreativität waltet. Es gibt verschiedene Muster: Eines ist das Prinzip „Warmduscher“. Von der Bedeutung her sind meist schwache Männer gemeint; die Form ist immer ein Bestimmungswort, hier warm, und dann ein Grundwort, das von einem Verb – duschen – abgeleitetes Substantiv ist.
Es gibt davon Hunderte und immer wieder neue : Von A wie Angorawäscheträger oder Auf-Vorfahrt-Verzichter bis Z wie Zebrastreifenbenutzer oder zu-früh-Kommer, dazwischen der bekannte Frauenversteher.
Noch einige dieser Wortspiele: Erbsenzähler, Haarspalter, Korinthenkacker, oder den chinesischen Schildkrötensohn, die amharische Milchhaut und so weiter.
Schauen Sie in sein Buch <Sie Vollpfosten!>, wenn sie mehr erfahren möchten, und lassen Sie sich inspirieren von über 200 Schimpfwörtern, passend für alle ätzenden Situationen und nervenden Mitmenschen.
Der emeritierte Sprachforscher Prof. Dr. Hans-Martin Gauger in Freiburg gehört auch zu den wenigen, die sich mit Beschimpfungen, Diffamierung, Schmähung und Verunglimpfung ausgiebig wissenschaftlich beschäftigt haben: Gaug gibt zu bedenken, dass die Schimpfwortveränderung im Deutschen langsam und auch nicht überall passiere. Er sehe sie vor allem in Großstädten, etwa in Berlin, im Ruhrgebiet, in Frankfurt und Hamburg, wo junge Deutsche viel eher mit Nicht-Deutschen Tür an Tür lebten. Der Fachbegriff für diesen Vorgang lautet Adstratwirkung, damit ist der wechselseitige sprachlich-kulturelle Einfluss gemeint.
Beim Schimpfen kultivieren viele Sprachen „männliche Abgebrühtseinsfantasien“.
Auch da sei das Deutsche lange Zeit einen Sonderweg gegangen. Jemandes Mutter oder Schwester herabzusetzen, um damit den Mann bei der Ehre zu packen, sei in Deutschland und Österreich beispielsweise unüblich.
Am häufigsten benutzt werden klassische, auf eine Person bezogene Schimpfwörter (Arschloch) und rein situationsbezogene Flüche (Scheiße! Geh zum Teufel!), davon abgesehen, dass bei uns eine wichtige Präsentation, nachdem man am Abend vorher „auf die Kacke gehauen hat“, auch schon mal „in die Hose gehen“ kann – und damit „ein Griff ins Klo“ ist.
Flüche geben die Möglichkeit, seinem Gegenüber ausgefeiltere Formulierungen an den Kopf zu werfen, wie zum Beispiel, „Ich wünsch dir die Krätze am Arsch und zu kurze Arme zum Kratzen.“
Während Emotionsthematisierungen (Ich hasse dich) und Situations-thematisierungen (Das ist zum Kotzen) oft vorkommen, sind Drohungen (Ich reiß dir den Arsch auf) seltener.
Warum überhaupt fluchen denn die Menschen?
Die Leute fluchen und schimpfen, weil es natürlich eine Art Befreiung und psychische Entlastung ist, die wir brauchen. Dazu gibt es eine schöne Formulierung von Sigmund Freud, der einen kulturellen Fortschritt darin sieht, dass sich „die Tat zum Wort ermäßigt“.
Und warum nimmt der Mittelfinger im deutschen Sprachraum einen ganz besonderen Platz ein?
Wir haben im Deutschen nicht so viele Gesten, wie die Südländer beispielsweise. Außer dem Mittelfinger zeigen wir in Deutschland noch den Vogel, der ja inzwischen sogar gerichtlich geahndet werden kann. Mit der Bezeichnung „Stinkefinger“ wird der Mittelfinger wieder ganz klar ins Exkrementelle umfunktioniert. Das wundert andere Nationen natürlich, denn diese Geste hat bei ihnen nichts mit Exkrementellem zu tun.
Während es auf Englisch „Fuck off“ heißt, sagen Deutschsprachige traditionell „Verpiss dich“. Der englische Ausruf „Fuck!“ entspricht auf Deutsch „Scheiße!“. Die Globalisierung macht aber auch vor diesem Wortschatz nicht Halt….
Üblicher geworden sind auch neben Tierschimpfwörtern (Sau, Esel, Kuh etc.) die Begriffe wie „Du Opfer“, „Du Lauch“, und ganz derbe Wörter wie „Fickfehler“ (ur- sprünglich ungewolltes Kind, inzwischen allgemein für „Idiot“) sowie der Ausruf „Fick Dich“ (also das englische „Fuck you“ übersetzt).
Das Deutsche kennt zwar auch die „Fotze“ als äußerst derbe Beleidigung, üblicher ist jedoch gerade bei älteren Generationen das alte gute „Arschloch“, das gendermäßig – also geschlechtlich – wenigstens neutral ist.
Eingehende Malediktologie (Schimpfwortforschung) gibt es in Deutschland kaum, sagt Dr. Meinunger. Welcher Forscher will sich schon damit rühmen, Experte fürs Fluchen zu sein?“ Doch eigentlich handelt es sich um den spannendsten Bereich der Sprache. Viele die eine Fremdsprache lernen, sind neugierig auf die Schimpfwörter, Beleidigungen, auf das sexuelle Vokabular, aufs Explizite.
Viele Spracheinflüsse kommen aus der Jugendkultur, in den letzten Jahren z. B. oft und vielfach aus dem Hip-Hop. Durch Hip-Hopper mit Migrationshintergrund werde die deutsche Sprache in einem gewissen Sinne bereichert, darunter Begriffe wie Babo (Chef) oder Chaya (Tussi). Wir leben hier zusammen mit Menschen, die mehrsprachig sind, und übernehmen auch die Slangs von ihnen.
Fakt ist: Die Sprachentwicklung der heutigen Jugendsprache geht schneller vonstatten wie jemals zuvor in der Geschichte.
An Beobachtungsgenauigkeit und Analysefähigkeit war Dieter E. Zimmer unter zeitgenössischen Sprachliebhabern unerreicht – offen genug für Neues, um die Folgen der technischen Umwälzung für die Sprache früh zu erkennen, konservativ genug, um sich gegen Schlamperei und Neuerungsblödsinn zu stemmen, obwohl er wusste, dass gegen dergleichen am Ende kein Kraut gewachsen ist. Das Deutsche ist nie ein reines Deutsch gewesen!
Der Wissenschaftsjournalist, Übersetzer und Autor Dieter E. Zimmer (1934-2020) – Sprache war seine Leidenschaft – meinte auch:
” In diesen letzten zwanzig, dreißig Jahren hat ein Sprachwandel stattgefunden, ein sehr sehr deutlicher, ich glaube sogar, es ist der größte Sprachwandel in der kürzesten Zeit, den die deutsche Sprache jemals durchgemacht hat, und dieser Sprachwandel, wenn man einzelne Einflussfaktoren nennen soll, würde ich sagen: Die Hauptsache war, was man unter dem Begriff Globalisierung zusammenfassen kann, also eine Internationalisierung, eine Globalisierung mit sehr intensiven Sprachkontakten, nicht nur zum Englischen, sondern zu dem, was international gesprochen wird und eine allmähliche, aber sichere und starke Angleichung des Deutschen, sowohl des Wortschatzes wie auch sozusagen des Begriffsschatzes des Deutschen an das Internationale, was vorwiegend aber nicht nur das Englische ist. ”
Also mal sehen, wie es weiter geht….
Auf jeden Fall,
ich liebe die deutsche Sprache !
Herzlichste Grüße, und bleiben Sie
unbedingt G E S U N D , und froh und
munter und weiterhin interessiert an
möglichst vielen Dingen.
Ihre
Natascha L. Michnow
Arthur Schopenhauer (1788-1860):
„Man gebrauche gewöhnliche Worte, und sage ungewöhnliche Dinge.“
Jean-Baptiste Poquelin, alias Molière —> (1622-1673):
„Wer so spricht,
dass er verstanden wird,
spricht immer gut.“
Und auch Konfuzius meinte schon ca. 551 v. Chr.:
„Die ganze Kunst der Sprache besteht darin, verstanden zu werden.“
Quellennachweis:
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