Auf der Bühne und im Film gehörte der gebürtige Dresdner zu den
Ganz Großen in der DDR. – Horst Naumann
Aus russischer Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt, begann Naumann eine Lehre als Speditionskaufmann und war Komparse am Theater. Eine Freundin nahm ihn zum Gesangsunterricht mit. Der Ehemann der Lehrerin wurde Intendant am Döbelner Theater. Naumann bewarb sich und erhielt nach einem 30 Minuten dauernden Einstellungsgespräch 1946 seinen ersten Vertrag als Schauspieler und Sänger.
Später absolvierte er eine Schauspielausbildung am Konservatorium.
Nach Bühnenengagements in Burgstädt, Straßfurt, Döbeln, Güstrow und Berlin begann er seine Karriere beim Film und war in den verschiedensten Rollen zu sehen.
Eines Tages dann, durfte er keine Probeaufnahmen in Hamburg machen. Die Stasi setzte ihn unter Druck, weil sein Vater als LDPD-Mitglied und Stadtrat von Meißen in den Westen ging. Der DEFA-Vertrag wurde gekündigt, das Fernsehen meldete sich nicht mehr. Plötzlich schlugen alle Türen zu. Als ob er aussätzig geworden wäre.
Darum flüchtete der erfolgreiche Schauspieler 1958 in die BRD.
Seine zweite Karriere begann er u. a. mit Werbespots und Engagements als Synchronsprecher (näheres stand schon in der Presse) und spielte mehrere kleine Filmrollen. Bereits in den 60er Jahren wurde er im Fernsehen wieder sehr populär durch Hauptrollen in mehreren Serien.
Später gelang ihm der Durchbruch, durch sein Mitwirken in den TV-Serien „Die Schwarzwaldklinik“ und im legendären „Traumschiff“, einem Pfeiler der ZDF-Unterhaltung. Mit seiner Rolle als „Traumschiffsarzt“, welche er seit 27 Jahren bis heute erfüllt, erreichte er ein Millionenpublikum und ist sehr beliebt.
Neben seinen zahlreichen Tätigkeiten für das Fernsehen findet Horst Naumann immer noch Zeit für Auftritte an vielen Theatern, tourte durch Deutschland, führte Regie und hält Lesungen.
Ein Schweizer Nachbar von ihm sagte mir: „Der Naumann, den kenne ich persönlich, der ist ein charmanter, freundlicher, legerer Mann, ein feiner Mensch, obwohl er doch so berühmt ist.“
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