Man glaubt es kaum, obwohl – oder gerade wegen des eher “heiklen” Themas musste das Team vom Cases des Sant Jaume noch Stühle ranschaffen; es wurde sehr voll. Die 80. Veranstaltung von Natascha L. Michnow, die bereits 44. Autorenlesung, wurde diesmal von Mag. Renée Lugschitz mit ihrem Buch “Spanienkämpferinnen” gehalten.
Es ging um den spanischen Bürgerkrieg, um die Frauen, darunter hunderte Ausländerinnen, die im freiwilligen Kampf gegen den Faschismus ihr junges Leben riskierten oder auch verloren.
Anhand Auszügen aus ihrem Buch wurde einige Aspekte aufgezeigt, die erst einmal gar nicht so offensichtlich sind: etwa die fast babylonisch anmutende Sprachenvielfalt unter den Freiwilligen und die daraus resultierenden Probleme, die “Rolle der Frau” in den verschiedenen Kulturen und vieles anderes.
Aber auch Einzelschicksale, wie z.B. das von der deutsch-polnischen Fotografin Gerda Taro wurden herausgehoben.
Die meisten Frauen wurden später in ihrer Heimat gejagt und ins Lager gebracht, gefoltert oder hingerichtet. Nie gab es Anerkennung oder einen Dank!
Es war an der Zeit, das Renée Lugschitz diesen Frauen posthum ein Denkmal gesetzt hat, die ihnen zustehende Anerkennung für ihren Einsatz werden die meissten von ihnen leider nicht mehr erlebt haben.
Resümée – Ausblick auf Februar
Es war eine interessante und bewegende, in höchstem Maße facettenreiche Lesung, wie immer ausgezeichnet recheriert und illustriert von Natascha L. Michnow, die sehr berührt war von dem Buch, und nachdem Lugschitz den jungen Frauen eine Stimme gab, sie unbedingt diesen Kämpferinnen ihr eigenes Gesicht wieder geben wollte.
Nicht zu vergessen ihre Vor-Information, bei der wie immer “nie Gehörtes und Unerhörtes” ( diesmal aus dieser Kriegszeit) zur Sprache kam.
Ein tolles Buch, eine spannende Zeit; das zur Zeit wieder weltweit aufkeimende “Rechte Gedankengut” lässt einen Aufhorchen und sauer Aufstoßen. Wehret den Anfängen!
Ich freue mich jedoch schon auf den nächsten Monat, wenn es mit dem Schiffskoch und Autor Ulli Krause und der 45. Autorenlesung mit Multimediashow und wieder etwas heiterer zugeht.
Ahoi!, ihr Gerdi